VG-NIEDER-OLM – Neben den Flusshochwasserereignissen, die ganze Flussläufe aufgrund von langanhaltenden Niederschlägen im Einzugsgebiet betreffen, können auch Starkregenereignisse zu Hochwasser und Überschwemmungen führen. Diese treten durch kleinräumige, intensive Gewitterregen lokal begrenzt auf und tragen ebenfalls zur Gefahr von Überflutungen bei. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Gewerbetreibenden, Landwirten, Vertretern öffentlicher Einrichtungen und vielen weiteren Akteuren will die Verbandsgemeinde Nieder-Olm präventive Maßnahmen erfassen, um Hochwasser- und Starkregengefährdungen in unserer Region zu minimieren.
Bereits zu Beginn dieses Jahres fand eine erste Informationsveranstaltung für alle Bürgerinnen und Bürger, Landwirte und Gewerbetreibende statt, um die grundlegenden Konzeptvorstellungen zu teilen. Darauffolgend begannen die intensiven Ortsbegehungen, in welchen kritische Stellen und Punkte vor Ort überprüft und begutachtet wurden, um daraus resultierende Daten und Erkenntnisse festzuhalten.
Die Besonderheit hierbei war, dass an diesen Ortsbegehungen die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ausschließlich gewünscht und gewollt war. Dadurch konnten die Einwohnerinnen und Einwohner, im wahrsten Sinne des Wortes, direkt mitgenommen werden. So schlossen sich in jeder Ortsgemeinde zahlreiche Personen, darunter unter anderem die Ortsbürgermeister, Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter sowie Interessierte, den Betrachtungen an. Federführend begleitet wurden die Termine vom Ingenieur- und Planungsbüro IGR.
Vor dem Start der Begehungen warf man gemeinsam ein Blick auf die Sturzflutkarten (diese sind online beim Landesamt für Umwelt RLP einsehbar) der jeweiligen Ortsgemeinde. Auf diese Weise konnten sich die Anwesenden bereits vorab ein Bild über Problemstellen ihres Wohnortes machen, sich untereinander austauschen und Erfahrungen teilen. So hatten die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, weitere kritische Punkte aufzuzeigen, ihre Einschätzungen auf ausliegenden Plänen zu markieren und Kenntnisse mitzuteilen. Durch diese Bürgerbeteiligung konnten das Büro IGR wichtiges Feedback zu Positionen, die bei der Vorbereitung der Begehungen aus den Sturzflutkarten nicht zu erkennen waren, erhalten.
Bei den Ortsbegehungen wurden spezifische Stellen des Ortes besucht und den Anwesenden vor Ort verdeutlicht, aus welchen Gründen an diesen eine Hochwasser- und Starkregengefährdungen herrscht. So konnten zudem Fragestellungen der Bürgerinnen und Bürger direkt vor Ort beantwortet werden. Ebenfalls konnten Stellen, die in den Sturzflutkarten als problematisch erachtet wurden, während der Ortstermine teilweise als weniger kritisch eingestuft werden. Allesamt wichtige Erkenntnisse, die in dem Konzept der Verbandsgemeinde Nieder-Olm Berücksichtigung finden werden.
Der weitere Verlauf des Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepts sieht nun spezifische Bürgerworkshops vor. In diesen wird das Büro IGR eine gezielte Beratung zu Vorsorgemaßnahmen anbieten und den Bürgerinnen und Bürger anschaulich erläutern, wie sich diese privat gegen mögliche Hochwasser- und Starkregenereignisse schützen und absichern können.
red.