
VG Rhein-Selz – Oppenheim hat eine, Nierstein auch, genau wie Guntersblum, Mommenheim, Hahnheim und der Kreis Mainz-Bingen sowieso. Sie heißen Givry, Gevrey-Chambertin, Saulxures-lès-Nancy, Neuilly-Crimolois, Váralja oder Nyski. Gemeint sind die europäischen Partnergemeinden der jeweiligen Orte, die teilweise schon seit den frühen 60iger-Jahren bestehen und gepflegt werden. Sie liegen vor allem in Frankreich, aber inzwischen auch in Polen, Ungarn und Tschechien.
Gemeinde-, Städte- und Kreispartnerschaften sind von ihrer Idee her ein Stück gelebte Europäische Union, eine Völkerverständigung von unten. Denn sie machen Europa durch gegenseitige Besuche und gemeinsame Veranstaltungen für alle Bürger verständlich und greifbar – im Gegensatz zum Wirken vieler anonymer europäische Institutionen. Die örtlichen Partnerschaften arbeiten heute vielfach im politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich eng zusammen, wollen die Menschen über größtmögliche Bürgernähe zusammenbringen und vor allem junge Leute durch persönliche Begegnungen für Europa begeistern und das europäische Bewusstsein wachhalten. Gerade in Zeiten nationaler und populistischer Bewegungen wichtiger denn je.
Doch wie aktiv sind die Gemeindepartnerschaften eigentlich vor Ort? Was findet dort konkret statt, wo liegen die Vorteile, aber auch die Probleme? Das Journal LOKAL möchte im nächsten Jahr verschiedene Partnerschaften in loser Reihenfolge vorstellen. Freuen Sie sich drauf.
Michael Türk