Start Gesellschaft Baustart in der Binger Straße Straßenbahnausbau: Bauarbeiten in der City dauern bis...

Baustart in der Binger Straße Straßenbahnausbau: Bauarbeiten in der City dauern bis Dezember 2025.

Das Bauprojekt Binger Straße ist aktuell eines der wichtigsten Mainzer Verkehrsprojekte: (v.l.n.r.): Florian Wiesemann, Janina Steinkrüger, Nino Haase, Daniel Gahr, Katrin Eder, Jochen Erlhof, Christian Jakobs und Philippe Semma.  Foto: Mainzer Mobilität

MAINZ – Mit einem Pressetermin am Münsterplatz haben die MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof und Florian Wiesemann gemeinsam mit Umwelt- und Mobilitätsministerin Katrin Eder, Oberbürgermeister Nino Haase, Verkehrs- und Umweltdezernentin Janina Steinkrüger und dem Stadtwerke-Vorstandsvorsitzenden Daniel Gahr über den Baustart für die neue Straßenbahnstrecke in der Binger Straße informiert. Am Dienstag, 25. Juni, wurden die Absperrungen aufgebaut – also unmittelbar nach der Johannisnacht. Der Abschluss der Bauarbeiten und die Inbetriebnahme der neuen Gleisstrecke zwischen Alicenbrücke und Münsterplatz ist für Dezember 2025 geplant, teilt die Stadt Mainz mit.

Die neue Straßenbahnstrecke vom Hauptbahnhof-West zum Münsterplatz ist zwar nur circa 300 Meter lang, sie wird im künftigen Streckennetz aber mehrere wichtige Funktionen erfüllen. Florian Wiesemann: „Der Straßenbahnausbau in der Binger Straße schafft eine direkte Verbindung von der Alicenbrücke zum Münsterplatz, damit eine Fahrtzeitverkürzung in die Innenstadt sowie eine dringend erforderliche Entlastung für den ÖPNV-Knotenpunkt Hauptbahnhof. Gleichzeitig ist die Verbindung ein wichtiger Baustein für den weiteren Straßenbahnausbau in Mainz.“

Daniel Gahr, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Stadtwerke AG, wies auf die Bedeutung des Projekts für die gesamte Unternehmensgruppe Mainzer Stadtwerke hin: „Als kommunales Unternehmen engagieren wir uns seit vielen Jahren für den Klimaschutz, die Energie- und Verkehrswende. Eine umweltgerechte Mobilität ist ohne einen attraktiven ÖPNV nicht möglich. Wesentlicher Bestandteil unseres Nahverkehrs ist seit vielen Jahren die Straßenbahn. Daher freuen wir uns über den Baustart für die neue Strecke, die den ÖPNV in Mainz weiter voranbringen wird.“

Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, sagte: „Wir werden die Klimawende nicht ohne die Mobilitätswende schaffen. Gerade im Verkehrssektor steckt noch viel Potenzial auf dem Weg zur Klimaneutralität. Das Mainzer Straßenbahnnetz ist hier eine Erfolgsgeschichte: Um der dauerhaft hohen Nachfrage gerecht zu werden, muss das Netz nun an zentraler Stelle ausgebaut werden. Der Umbau der Binger Straße ist das erste Kapazitätssteigerungsprojekt, das Rheinland-Pfalz für das Programm des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes des Bundes angemeldet hat. Darüber hinaus prüfen wir eine ergänzende Co-Finanzierung des Landes. Am Ende könnten insgesamt bis zu 85 Prozent der förderfähigen Kosten übernommen werden. Die Stadt Mainz beweist seit längerem, wie Kommunen mit Weitsicht die klimafreundliche Mobilität voranbringen. Diesen Prozess werden wir als Land weiter aktiv unterstützen.“

So soll der Münsterplatz ab Dezember 2025 aussehen. Grafik: Mainzer Mobilität

Oberbürgermeister Nino Haase unterstrich die große Bedeutung des ÖPNV für die wachsende Stadt Mainz: „Der öffentliche Nahverkehr wird immer wichtiger und die Straßenbahn ist das leistungsfähige und attraktive Rückgrat des ÖPNV. Mit dem Bau der Straßenbahntrasse in der Binger Straße wird die Bedeutung der Straßenbahn größer, der ÖPNV verbessert und zudem auch ein erheblicher Fortschritt für den Rad- und Fußverkehr auf der wichtigen Achse in die Innenstadt erreicht.“

Umwelt- und Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger bedankte sich bei allen Beteiligten für das Engagement: „Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende und zum Klimaschutz. In Workshops haben sich Anwohnerinnen und Anwohner, Gewerbetreibende und Interessengruppen bei der Planung eingebracht. Gemeinsam gab es Überlegungen, wie man die Funktion der Binger Straße für alle Verkehrsteilnehmenden zukunftsfähig gestalten kann. Dieses Bauprojekt verdeutlicht, wie wichtig es ist, unterschiedliche Belange in einem Großprojekt einzubeziehen. Diese Erfahrungen werden in die weiteren  Ausbauprojekte einfließen und langfristig den ÖPNV stärken.“

Jochen Erlhof, Geschäftsführer der Mainzer Verkehrsgesellschaft, stellte die Kosten und die Finanzierung vor. Das Gesamtprojekt umfasst den Bau der neuen Straßenbahnstrecke von der Haltestelle Hauptbahnhof West bis zum Münsterplatz mit der Anbindung an die Trasse Richtung Schillerplatz. Da auf der Alicebrücke und dem Aliceplatz konstruktiv keine Weichenanlage möglich ist, muss diese vorgezogen an der Haltestelle Hauptbahnhof West liegen. Teil des Projektes sind aber auch umfangreiche Leitungserneuerungen des Wirtschaftsbetriebes und der Unternehmensgruppe Mainzer Stadtwerke, Sanierungsarbeiten an der Alicenbrücke und die vollständige Neugestaltung des Straßenraums der Binger Straße von Hauswand zu Hauswand. Die Kosten für diese Maßnahmen liegen aktuell bei etwa 18 Millionen Euro. Angesichts der erwarteten Zuschüsse von Bund und Land, der Beiträge der Leitungsträger und anderen Beteiligten sowie einer ergänzenden Finanzierung durch die Stadt Mainz wird der Eigenanteil der MVG bei 15 bis 20 Prozent liegen.

Im Bauablauf werden mehrere Bauphasen mit unterschiedlichen Verkehrsführungen notwendig. Dabei wird der Fuß- und Radverkehr über die gesamte Bauzeit in beide Richtungen aufrechterhalten.  Für den Autoverkehr wird weitgehend eine Fahrspur stadtauswärts zur Verfügung gestellt. Stadteinwärts wird der Verkehr über die Parcusstraße/Kaiserstraße und von dort über die Gärtnergasse oder die Bauhofstraße zur Umbach/Große Bleiche geführt. Damit wird die Erreichbarkeit der Innenstadt sowie des Parkhauses Schillerplatz durchgehend sichergestellt, zumal der Hauptverkehr in die Innenstadt, etwa zum Einkaufen, zeitlich außerhalb der Pendlerverkehrsspitze morgens liegt.  Die Buslinien 6, 64, 65 und 78 werden zwischen den Haltestellen Hauptbahnhof West und Neubrunnenplatz durch die Parcusstraße und Bahnhofstraße umgeleitet. Sie halten dann am Münsterplatz an den Haltestellen A und B in der Bahnhofstraße.

In der ersten Bauphase, die voraussichtlich bis Ende des Jahres dauert, erfolgen in Kooperation mit den Mainzer Netzen, der Mainzer Fernwärme und dem Wirtschaftsbetrieb der Stadt Mainz Verlegungen und ergänzende Sanierungen der im Untergrund liegenden Versorgungsleitungen. Im Jahr 2025 folgen dann die Herstellung eines Masse-Feder-Systems zur Erschütterungsminderung, der Gleis- und Tiefbau in der Binger Straße sowie die Gleisanbindung zum Münsterplatz sowie zum Alicenplatz. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung wird die Mainzer Mobilität im Zeitraum der Bauarbeiten außerdem Synergien nutzen, damit quasi im Schatten des Straßenbahnausbaus in der Binger Straße auch die in die Jahre gekommenen Übergangskonstruktionen der Alicenbrücke saniert werden.

Eine transparente Kommunikation und eine enge Abstimmung mit den Anwohnerinnen und Anwohnern sind für die Bauphase vorgesehen. Die MVG hat mehrere Informationskanäle eingerichtet, um sicherzustellen, dass alle Betroffenen stets über die Bauarbeiten informiert sind. Dafür stehen Ansprechpartner jederzeit für Fragen und Anliegen zur Verfügung.

Weitere Informationen zum Projekt „M wie Zukunft“ und zum Ausbau der Binger Straße gibt es auf der Internetseite www.m-wie-zukunft.de.

red