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DAK-Gesundheitsreport 2023 Mehr Krankschreibungen im Hochtaunus- und im Main-Taunus-Kreis im ersten Halbjahr 2023

Bild von Silvia auf Pixabay

HOFHEIM – Der Krankenstand in den Landkreisen Hochtaunus und Main-Taunus ist im ersten Halbjahr 2023 weiter gestiegen. Die Beschäftigten hatten 31 Prozent mehr Fehltage als im Vorjahreshalbjahr. Mit 4,9 Prozent lag der Krankenstand jedoch niedriger als im Landesdurchschnitt (5,6 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport sind die Veränderungen in manchen Altersgruppen deutlicher als in anderen. Insgesamt haben Fehltage aufgrund von Atemwegsproblemen und Muskel-Skelett-Erkrankungen besonders zugenommen, Arbeitsausfall durch Corona ist hingegen um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Der hohe Krankenstand verschärft die Situation für Beschäftigte in Berufen mit hohem Personalmangel weiter.

 „Wir informieren regelmäßig über den Krankenstand in den Landkreisen Hochtaunus und Main-Taunus“, sagen Erhard Waldmann u. Norbert Hissting, Leiter der DAK-Gesundheit in Bad Homburg und Hofheim. Dafür wertet die Kasse die Krankschreibungen aller Beschäftigten aus, die bei ihr versichert sind. „Unsere aktuelle Halbjahresanalyse für 2023 zeigt, dass die Fehlzeiten auch nach dem Ende der Pandemie ein wichtiges Thema für die Unternehmen und Betriebe vor Ort bleiben“, so Erhard Waldmann.„ Ein Krankenstand von 4,9 Prozent bedeutet immerhin, dass von 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an jedem Tag von Januar bis Juni insgesamt 49 krankgeschrieben waren.“

Mehr Atemwegsprobleme und Rückenschmerzen

Die meisten Ausfalltage gingen im ersten Halbjahr 2023 auf das Konto von drei Erkrankungsgruppen: An erster Stelle standen die Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis. In dieser

Gruppe stieg die Anzahl der Fehltage um 98 Prozent an, von 114 Tagen je 100 Beschäftigte auf 225 Tage. Viele Fehltage verursachten auch psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände. Hier stieg der Arbeitsausfall um fünf Prozent an. Aufgrund von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems wie Rückenschmerzen waren DAK-versicherte Beschäftigte im ersten Halbjahr ebenfalls häufig krankgeschrieben (126 Fehltage je 100 Beschäftigte). Das Plus betrug hier 13 Prozent. Deutlich rückläufig waren dagegen die Fehlzeiten durch Corona: Sie sanken um mehr als Hälfte von 66 auf 29 Fehltage je 100 Beschäftigte.

Etwa die Hälfte der Beschäftigten war bereits krank

Etwa die Hälfte der Beschäftigten hatte bereits im ersten Halbjahr mindestens eine Krankschreibung (49,7 Prozent). Das waren wesentlich mehr als im Vorjahreshalbjahr (35,0 Prozent). Bei den jungen Erwerbstätigen bis 30 Jahren war die Steigerung der Krankschreibungen mit einem Plus von 101 Prozent besonders deutlich. Auf 100 Beschäftigte kamen in dieser Altersgruppe insgesamt 137 Krankschreibungsfälle. Bei den über 50-Jährigen waren es mit 78 Fällen je 100 Beschäftigte wesentlich weniger. Allerdings sind ältere Erwerbstätige dafür eher von langwierigen Erkrankungen betroffen wie etwa Bandscheibenvorfällen oder schweren Depressionen. Für ihre Altersgruppe zeigt die Analyse deshalb zwar weniger Fälle, aber insgesamt mehr Fehltage.

Sonderanalyse zum Gesundheitsrisiko Personalmangel

Die DAK-Gesundheit hat in einer Sonderanalyse gemeinsam mit dem IGES Institut in Berlin auch die Auswirkungen von Personalmangel auf den Krankenstand untersucht und dafür eine repräsentative Forsa-Befragung beauftragt. Demnach erleben im Bundesland Hessen 47 Prozent der Beschäftigten regelmäßig Personalmangel in ihrem Arbeitsumfeld. Das führt zu einem starken Leistungs- und Termindruck, zu Überstunden und zu einem Verzicht auf Pausen. In der Folge berichten die Betroffenen von allgemeiner Erschöpfung (54 Prozent), von Schlafstörungen (33 Prozent) und Kopfschmerzen (22 Prozent). Sie geben solche Beschwerden wesentlich häufiger an als Beschäftigte ohne Personalnot. „Wir müssen die Situation von Menschen, die unter Personalmangel arbeiten, besonders im Blick behalten. Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass sich die damit verbundenen Belastungen auf den Krankenstand auswirken“, sagt Norbert Hissting. „Firmen und Betriebe in Hessen sollten auch im eigenen Interesse verstärkt auf den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden achten und weitere Ressourcen ins Betriebliche Gesundheitsmanagement investieren“, so Hissting. „Unsere Kasse hilft Unternehmen dabei, die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten und zu stärken.“

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands. Sie hat rund 610.000 Versicherte in Hessen, davon 55.000 in den Landkreisen Hochtaunus und Main-Taunus. Weitere Informationen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement der Kasse gibt es online unter: www.dak.de/BGM

Norbert Hissting
Erhard Waldmann
DAK-Gesundheit