LAUBENHEIM – Ganz Laubenum traf sich wieder einmal bei den Schwarzen Gesellen, um zu erfahren, was im Ort und der restlichen Welt herum so passiert ist. Noch vor dem Einzug des Komitees trafen sich Fatma Dirim, Tanja Eppelmann, Klaus Schmitt und Nick Stenner an der Bushaltestelle zum „Vorspiel“. Und hier erklärte Fatma Dirim, dass ihr Mann schon immer sagt „Wir müssen uns dort sehen lassen, wo die einfachen Leute aus dem Dorf hingehen“, und damit war die SGL-Sitzung gemeint.
Umrahmt wurde das Programm von den kleinen SGL’chen, die „Puppet on a String“ tanzten und von den großen SGL’chen als tanzenden Einhörner. Der Kirchenchor begeisterte wie jedes Jahr das Publikum mit selbst geschriebenen Gesang und selbst geschneiderte Kostüme. Dieses Jahr war das Thema „Jeannie in a Bottle“. Die Flasche wird in Laubenheim am Ufer angeschwemmt und von Kajo Schmitt alias Tobias Keil gefunden. Dessen sehnlichster Wunsch wird erfüll – er wird zum Sitzungspräsidenten gemacht.
Protokoller Peter Häffner schließlich entführte in die Welt der Politik, ob Schulz-Effekt, die sich verabschiedende FDP aber auch die Regierungen anderer Länder, nichts war vor ihm sicher. Sein Fazit: „Die Länder, die nicht gescheit wern regiert, ham sich nicht für die WM qualifiziert.“ Aber auch „Ehe für alle“ war Thema, denn er kann sich vorstellen, dass „en Ulker heiratet en schwarze Geselle“. Weitere Themen waren das neue Ärztehaus aber auch die finanzielle Situation der Stadt Mainz, unter der Laubenheim leidet.
Oberstufenschüler Nick Stenner, nun bereits zum 5. Mal in der Bütt stehend, erzählte von den Sorgen und Nöten an der Schule. Sein Fazit war „Bin ich endlich mal Student, dann hat´s auch mit dem Stress ein End’.“
Rentner Klaus berichtete wiederum von den Sorgen und Nöten eines Rentners, wie etwa der Erreichbarkeit des Ärztehauses, der Schließung der MVB oder der Vorstellung vom Stenner Paul, dass jeder die Gass´ kehren sollte.
Pfarrer Drewello kam wieder als der Einsiedler vun Gunsenum. Ob Trump oder Kim Jong-un, ob Dobrindt, Merkel oder Macron, Drewello sprach offen aus, was viele denken, regte zum Nachdenken an und mahnte gleichzeitig.
Vor der Pause begeisterten noch die Herren des Männerballetts als Zumbatänzerinnen. Man sah ihnen an, dass die neue Trainerin die Teilnehmer bis an deren physische Grenzen trainiert hatte. Das Ergebnis konnte sich auf jeden Fall sehen lassen. Zu guter Letzt läuteten die bewährten Rabensänger die Pause ein.
Im zweiten Teil lies das junge Männerballett die Herzen der Frauen höher schlagen. Die Männer zogen als Gladiatoren ein und begeisterten mit Tanzakrobatik. Anschließend erfuhr das Publikum, dass im neuen Ärztehaus „ein Schönheitschirurg auch mal die Unnerlipp uffspritze dut, damit mers Schoppeglas besser ansetze kann“. Johannes Lammersdorf alias Schönheitschirurg Dr. Gracia Jodelmann, Christian Merten alias Arzthelferin Frau Spießig und Max Trossbach alias Schoppe Willi begeisterten das Publikum wie jedes Jahr mit ihrem Trigespräch, dieses Mal über das neue Ärztehaus. Wer Laubenum das Wasser bringt oder dass ein Zebrastreifen vorm Park verlegt wurde, verkündete Horst Schwertel auf humoristische Weise in seinen Moritaten „Laubenumer Geschichten und Geschichtchen“. Wie jedes Jahr trat auch Helmut Mattes wieder in die Bütt, dieses Mal berichtete er von den Sorgen und Nöten eines Schnutedunkers.
Danach spielten Matthias Keil und Jens Teschner als Tuu Män Band und erklärten, warum sie jetzt in Laubenum einen Pfostenladen eröffnen. Man denke da zum Beispiel nur an den Pfosten mit dem Verkehrsschild auf der Verkehrsinsel vor dem Parkhaus des neuen Ärztehauses. Schließlich wird der ständig umgefahren und muss immer wieder aufgestellt werden. Ein Höhepunkt des Abends war mit Sicherheit wieder unser Jean vun Bodenum, der von seinen Ambitionen erzählte, Karriere in Rom zu machen. Aber seine Margret meint doch treffend: „Besser en Parrer in Laubenum, als en arbeitsloser Kardinal in Rom. Dann kannste aach weiterhin bei der SGL Dein Blödsinn treibe.“ Bevor sich alle Aktiven zum Finale einfanden, begeisterte das Ballett Julia als tanzende Amazonen und ließ damit ein überaus gelungenes Programm ausklingen.
Alexandra Blüchel