
FINTHEN – Die evangelische Kirchengemeinde in Finthen ist mit ihren drei Chören musikalisch gut aufgestellt. Regelmäßig treten der Kirchenchor, der Jugendchor und auch der Posaunenchor bei Gottesdiensten, aber auch bei verschiedenen anderen Veranstaltungen im Stadtteil auf. Ein absolutes Novum aber ist laut Holger Sieck, 2. Vorsitzender, das gemeinsame Benefizkonzert „Sonne der Gerechtigkeit“, zu dem der Kirchen-Förderverein am letzten Juniwochenende eingeladen hatte. Die Sänger und Bläser hatten sich gemeinsam mit ihren Leitern Moritz Krotz, Dorothea Pape und Anke Vogel Ausschnitte und Lieder aus verschiedenen klassischen Werken von Mozart, Mendelssohn Bartholdy und Fauré, aber auch Modernes ausgesucht und einstudiert. So konnten sie gemeinsam erstmals die Breite der musikalischen Arbeit ihrer Kirchengemeinde zeigen.

Sieck äußerte noch Bedenken, ob wegen der großen Hitze überhaupt viele Gäste zum Konzert kommen würden. Aber die Sorge war unbegründet. Die Kirche spendete Kühle und war schnell komplett gefüllt. „Musik kann so schön sein, sie kann begeistern, trösten und beruhigen“, begrüßte Sieck die Gäste und fuhr fort: „Aber auch das gemeinsame Musizieren ist schön.“ Während der Proben hätten Sänger und Musiker dies im gemeinsamen Notenstudium erleben können. In der Unterstützung der Kirchenmusik habe der Förderverein seinen Schwerpunkt, berichtete Sieck und erklärte, dass durch Spenden für Ausstattung, Noten, Instrumente und Konzerte in den vergangenen Jahren ein „guter fünfstelliger Betrag“ zusammengekommen sei. Und auch mit dem Konzert der Chöre hoffe man, einige Spenden einnehmen zu können.
Der Posaunenchor, liebevoll „die Außenorgel“ genannt, tritt regelmäßig bei Gemeindefesten und Freiluftgottesdiensten auf, der Jugendchor legt einen Schwerpunkt auf neuere Musik und Musicals, der Kirchenchor mit aktuell 20 Sängern singt beim Gottesdienst und präsentiert sich beim Sommer- und Adventssingen.
Jetzt aber traten alle gemeinsam vor die Gäste und stimmten ihre Lieder an, die sich im Kirchenschiff entfalteten. Der Posaunenchor spielte als Vorspiel „Sonne der Gerechtigkeit“, Daniel Lam, Kirchenmusikstudent und Organist der evangelischen Gemeinde, brachte davon eine Improvisation in drei Sätzen an der Orgel. Später begleitete er am Klavier Verena Müller, die Variationen der Violinsonate G-Dur von Mozart anstimmte. Der Jugendchor und der Kirchenchor wechselten sich ab, zweimal waren dann alle gefragt. Das heißt, die Gemeinde wurde von den Chören beim „Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen“ und bei „Meine Hoffnung und meine Freude“ vierstimmig begleitet. Mit einem gemeinsamen Singen in verteilten Rollen und dem gemeinsamen Abschluss aller Chöre wurde dann noch einmal die „Sonne der Gerechtigkeit“ angestimmt, ehe der etwa zweistündige Konzertnachmittag der Chöre zu Ende ging.
kga