NEUSTADT – Der Goetheplatz in Mainz war am Freitag Schauplatz der Eröffnung des Weltkindertagsfestes in Mainz. Der „Platz der Kinderrechte“ stand ganz im Zeichen der Familie und vor allem sehr vieler Kinder. Von kreativen Spiel- und Bastelaktionen bis hin zu Kinderschminken, Malen und Glitzertattoos bis hin zu einem Mitmach-Zirkus wurde den kleinen Besucherinnen und Besuchern alles geboten, was das Herz begehrt. Und die Bewegung kam auch nicht zu kurz: Hüpfburgen und Geschicklichkeitsparcours sorgten für anschließenden ordentlichen Appetit bei Klein und Groß. Mehrere Getränke- und Speisenangebote sorgten hier für schnelle und leckere Abhilfe.
Das Programm startete offiziell auf der Bühne des Kinderhauses „Blauer Elefant“, das direkt am Goetheplatz ansässig ist. Die Trommel-Band der Kita Goetheplatz mit ihren Betreuerinnen brachte die zahlreichen kleinen und großen Besucher von Anfang an in eine fröhliche Stimmung. Die dargebrachten Lieder, unter anderem der Song „Ein Platz für Kinderrechte“, der gemeinsam mit dem Kinderschutzbund Mainz produziert wurde, waren vielen bekannt und konnten mitgesungen werden. Das nachfolgende Bühnenprogramm, an dem unter anderen Oliver Mager als feste Größe, die Rope Skipping Gruppe Jump Attack sowie das Impro-Theater „Die Affirmative“ und andere gesetzt waren, wurde anschließend begeistert angenommen.
Der Deutsche Kinderschutzbund Mainz organisiert das Familienfest seit mehr als zehn Jahren mit zahlreichen Partnern. Mit dabei war zum Beispiel „El KiKo – international“, das Eltern-Kind-Kompetenzzentrum der gemeinnützigen Kinder- und Jugendhilfe GmbH, deren Standpersonal kompetente Beratung anbot. Auch „Das Mädchenhaus Mainz“ war mit dem „MädchenTreff“, einem Jugendzentrum nur für Mädchen zwischen zehn und 21 Jahren, eine sichere Anlaufstelle für Fragen und Antworten. Die Stiftung „Juvente Mainz“ freute sich über viel Zulauf an ihrem Mandala-Malstand, Hüpfburgen und Geschicklichkeitsparcours waren gut besucht. Auch die Helfer des kleinen Mitmach-Zirkus hatten sprichwörtlich alle Hände voll zu tun: Sie zeigten den neugierigen Besuchern unter anderem die Kunst des Jonglierens.
Der Weltkindertag erinnert uns jedes Jahr daran, dass die Rechte von Kindern nicht nur auf dem Papier existieren, sondern aktiv durch politische und gesellschaftliche Maßnahmen verwirklicht werden müssen. Ein entscheidender Meilenstein in der Geschichte des Weltkindertags war die Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention im Jahr 1989. Diese Konvention, die mittlerweile von fast allen Ländern der Welt ratifiziert wurde, legt verbindlich fest, dass Kinder ein Recht auf Schutz, Förderung und Beteiligung haben. Diese Rechte sind weltweit noch längst nicht ausreichend verwirklicht, es besteht weiterhin großer Handlungsbedarf.
Die Aktionen in Mainz sowie die Anstrengungen auf Landes- und Bundesebene zeigen, dass es bereits viele Initiativen gibt, um das Wohl von Kindern zu fördern. Doch der Weg zu echter Chancengleichheit und umfassendem Schutz ist noch lang, und es bleibt die Aufgabe aller Akteure, sich weiterhin für die Rechte der jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft einzusetzen.
Auf Bundesebene wurde der Schutz von Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus gerückt. Eines der wichtigsten Vorhaben der aktuellen Bundesregierung ist die geplante Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz. Diese soll sicherstellen, dass die Rechte der Kinder bei allen Entscheidungen von staatlicher Seite prioritär berücksichtigt werden.
Ein weiteres zentrales Thema ist die Bekämpfung der Kinderarmut. Im Rahmen des „Starke-Familien-Gesetzes“ wurden bereits Maßnahmen wie der Kinderzuschlag erhöht, um Familien in finanziellen Notlagen zu unterstützen. Zudem plant die Bundesregierung eine umfassende Kindergrundsicherung, die sowohl finanzielle Hilfen als auch den Zugang zu Bildung und Freizeit für alle Kinder sicherstellen soll. Und auch die Digitalisierung von Schulen gehört zu den Maßnahmen, um auch Kindern in ländlichen Regionen oder aus benachteiligten Verhältnissen einen gleichberechtigten Zugang zu moderner Bildung zu ermöglichen.
Der „Platz der Kinderrechte“ machte jedenfalls seinem Namen alle Ehre: Hier hatten nur die Kinder das Sagen.