MAINZ – Als Monsignore Klaus Mayer, ehemaliger Priester der Kirche St. Stephan, am 16. Dezember 2022 verstarb, hatte er Vorsorge getroffen: Der Teil seines Nachlasses, der mit Marc Chagall und seinen Fenstern für St. Stephan zusammenhängt, sollte an das Gutenberg-Museum in Mainz gehen. Rund 1.000 Objekte, von der Farblithographie über Ausstellungsplakate bis hin zu Literatur zum weltbekannten Künstler machen die Sammlung aus, die, so ist es vertraglich geregelt, als „Pfarrer Klaus Mayer und Anne-Marie Seelig Stiftung“ bezeichnet werden wird.
„Mainz hat Monsignore Mayer viel zu verdanken“, so Oberbürgermeister Nino Haase. „Seine Initiative und Beharrlichkeit brachten Marc Chagall dazu, die großartigen, blauen Fenster für St. Stephan zu gestalten.“ Die Sammlung von Pfarrer Klaus Mayer wuchs seit den ersten Gesprächen mit Chagall kontinuierlich an und schon im Jahr 2015 verabredete er mit der damaligen Direktorin des Gutenberg-Museums, Dr. Annette Ludwig, dass das Museum als herausragende städtische Einrichtung der richtige Ort für dieses Vermächtnis ist. „Wir sind sehr dankbar für den großzügigen Nachlass, der inzwischen erfasst und vollständig in das Museum gebracht wurde“, erläutert Kulturdezernentin Marianne Grosse. „Eine Druckgrafik aus der Sammlung ist auch bereits in der Ausstellung des Gutenberg-Museums zu sehen.“
Museumsdirektor Dr. Ulf Sölter ergänzt: „Wir freuen uns sehr über die Kunstwerke und die übereignete Fachliteratur. Von hohem Wert für die Nachwelt ist die umfangreiche Dokumentation darüber, wie es dazu kam, dass der jüdische Künstler Marc Chagall Fenster für eine katholische Mainzer Kirche anfertigte.“.
red