Mit Glockwerk´s unterwegs ins Leben und die Kunst

Nieder-Olm – Unter dem Thema „Unterwegs“ steht die diesjährige Mitgliederausstellung des Vereins Glockwerks Lichte Kunstprojekte in der Schmiede Wettig. Neu im Vorstandsteam mit Rotraut Hock und Ernita Ullrich ist Cornelia Schlenker, die die vielen Gäste bei der Vernissage begrüßte und einlud, sich selbst einen Eindruck von der vielfältigen Art der Umsetzung des Themas zu verschaffen. 30 Aussteller haben jeweils etwa zwei Bilder zur Ausstellung beigetragen, macht summa summarum rund 60 Kunstwerke. Gemälde in Öl, Acryl und Aquarell, Tuschezeichnungen und kleinere Skulpturen und Plastiken sind in der Schmiede auf zwei Ebenen zu bewundern.

Gisela Hofmann ist mit Füßen „unterwegs“ und in allen Genres ist sie zu Hause, mit Fotografie, Speckstein-Skulpturen, Malerei und Zeichnungen, gegenständlich oder abstrakt. „Mein Stil ist es, immer Neues auszuprobieren“, verrät die Künstlerin, doch trotz der Verschiedenheit kann man „einen Hofmann“ oft erkennen. Der Bezug zur Natur und zum Leben ist bei der Weisenauerin immer gegeben. Blau, beige und braun sind Farben, die immer wieder vorkommen. Alles hat seine Ordnung und klare Linien. Die weißen und bunten Füße auf blauem Grund symbolisieren hier das Beschütztsein von den Eltern, das Wachsen und Größerwerden und die Vielfalt der Kulturen im Miteinander.

Mystisch wirken die Polarlichter von Ilse Weber, ein paar ausgelatschte Boots findet man bei Siegbert Kiefer. „Wieder zu Hause“ heißt die ganz detailliert ausgeführte und plastisch wirkende Pastellzeichnung. Sehr zart wirkt das Bild „Auf dem See“. Das vom Wind und der feuchten Luft in den Augen „unscharf“ wirkende Gemälde von Beate Mertel „Unterwegs ins Leben“ zieht den Betrachter in das Bild hinein, macht ihn zu einem Teil dessen, was hier geschieht und lässt ihn das Bild so sehen als wäre er ein Teil davon.

Claudia Welte-Jzyk, deren Interesse geweckt ist, wenn sie verlassene Architekturstücke, einsame Straßenzüge oder marode und zerfurchte Häuserfassaden sieht, bleibt der Aquarellmalerei treu. Kühle, gebrochene Farbtöne unterstreichen die Stille, Verlassenheit, vereinzelt warme Töne wie Spuren von Leben stehen dazu im Kontrast. Hier hat sie ein Kabelsalat in Palermo angeregt, nach Spuren zu suchen. Geheimnisvoll wirkt das grünliche Gebäude mit unzähligen Collageelementen auf dem zweiten Bild, dessen einstige makellose Schönheit sich mit der Natur und dem Verfall vereint.