Am 26. September 2019 erfolgte eine Änderung des Landeswahlgesetzes in Rheinland-Pfalz. Im Landkreis Mainz-Bingen wurde ein zusätzlicher Wahlkreis eingerichtet, der Wahlkreis 29. Dieser umfasst die Gemeinden Mainz-Drais, Mainz-Ebersheim, Mainz-Finthen, Mainz-Laubenheim, Mainz-Lerchenberg, Mainz-Marienborn und die Verbandsgemeinde Bodenheim. Die Änderung war notwendig geworden, um Wahlkreise mit annähernd gleicher Zahl an Stimmberechtigten zu schaffen.
Auf ihrem gemeinsamen Parteitag am 27. Juni 2020 nominierten die CDU Mainz und die CDU Mainz-Bingen den Stadtratsfraktionsvorsitzenden von Mainz Hannsgeorg Schönig zu ihrem Direktkandidaten in diesem Wahlkreis.
Journal LOKAL befragt Hannsgeorg Schönig in einem Interview.
Herr Schönig, erzählen Sie den Leserinnen und Lesern von Journal LOKAL, wie es zu Ihrer Nominierung kam?
Seit drei Jahrzehnten sitze ich nun schon im Stadtrat. In der Kommunalpolitik erreicht man jedoch häufig einen Punkt, wo es nur noch auf Landesebene weitergeht. Gute Beispiele sind der überregionale Ausbau des ÖPNV und der Verkehrsinfrastruktur, z. B. bei der Rheinhessenstraße. Als der neue Wahlkreis geschaffen wurde, haben mich viele Menschen, auch aus der eigenen Partei, auf eine Kandidatur angesprochen. So habe ich den Entschluss gefasst und meine Partei hat mich bei diesem Schritt unterstützt.
Der neue Wahlkreis 29 besteht aus sechs Mainzer Stadtteilen, aber auch aus der VG Bodenheim. Was verbindet Sie mit Letzterer? Wie sind Sie dort vernetzt?
Auch die Kommunalpolitik macht an der Stadtgrenze nicht halt. So bin ich seit einigen Jahren in einem Arbeitskreis der rheinhessischen CDU für kommunale Mandatsträger aktiv, in dem unter anderem die Landrätin Dorothea Schäfer und der VG-Bürgermeister Dr. Robert Scheurer ebenfalls mitarbeiten. Von daher sind mir auch deren lokale Themen nicht fremd. Mit ihnen sowie mit den CDU-Ortsverbänden stehe ich in engem Austausch. Auch mein B-Kandidat Johannes Schäfer kommt aus der VG. Er ist bestens vernetzt und weiß genau, wo der Schuh drückt.
In einige Gemeinden des Wahlkreises haben andere Parteien die Mehrheit. Mit welchen Argumenten möchten Sie die Menschen dort überzeugen, dass Sie der ‚richtige‘ Kandidat sind?
Ich möchte die Region nach vorne bringen und alle Menschen des Wahlkreises mit einer starken Stimme im Land vertreten. Parteizugehörigkeiten spielen da eine untergeordnete Rolle. Vielmehr kommt es auf die Person, ihre politischen Vorstellungen und ihre Tatkraft an.
Mit Ihrer Kandidatur bringen Sie langjährige Praxis als Kommunalpolitiker ein. Welche Erfahrungen könnten Ihnen als gewählter Landtagsabgeordneter von Nutzen sein?
Der politische Apparat ist mir vertraut. Ich bin sehr gut vernetzt und habe insbesondere im Finanzbereich, aber auch darüber hinaus, eine hohe Expertise und kann praxisnahe Lösungen entwickeln.
In der AZ vom 4. Juli 2019 werden Sie mit den Worten zitiert: „Wir haben in den letzten fünf Jahren hart gearbeitet und uns mit voller Kraft für Mainz eingesetzt.“ Bitte erläutern Sie unseren Leserinnen und Lesern diesen Satz.
Wir konnten in Mainz wichtige Impulse setzen, sei es bei der Entwicklung der Ludwigsstraße, bei der Sanierung der Rheingoldhalle sowie bei den Neubauten der Bürger- und Gemeinschaftshäuser. So sind wir auch in vielen weiteren Themen durch unsere fachkundige Mitarbeit in den Ausschüssen tätig, zum Wohle unserer Stadt und der Bürgerinnen und Bürger.
Welches werden die Schwerpunkte Ihrer Arbeit als Abgeordneter sein?
Der neu geschaffene Wahlkreis bietet erstmals die Chance, überregionale Themen durch eine Stimme aufzugreifen. Hieraus können sich kraftvolle Synergien ergeben. Ich werde mich für einen attraktiveren ÖPNV, für einen bedarfsgerechten Ausbau der Fahrradwege und eine Modernisierung des Straßennetzes einsetzen. Die Corona-Pandemie wird in Teilen unserer regionalen Wirtschaft deutliche Spuren hinterlassen. Hier gilt es, den Handel, das Handwerk und die regionalen Unternehmen nach besten Kräften zu unterstützen, damit die Unternehmen und die Arbeitsplätze erhalten bleiben. Deshalb gilt: Heute handeln, um die Zukunft zu sichern!
Erlauben Sie uns zum Schluss noch eine persönliche Frage: Womit gestaltet der Landtagskandidat Hannsgeorg Schönig seine sicherlich knapp bemessene Freizeit?
Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit meiner Familie. Wir sind häufig bei Konzerten, Aufführungen oder Sportveranstaltungen anzutreffen und verreisen gern. Und wenn dann noch ein wenig Zeit übrig ist, treffen wir uns mit Freunden, gerne zum Grillen bei einem guten Glas Wein.
Herr Schönig, Journal LOKAL bedankt sich für das Interview.
Die Fragen stellte Ulrich Nilles