MAINZ – Auf den Tod des früheren Bischofs von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, hat die Öffentlichkeit mit Bestürzung und Trauer reagiert. Lehmann war am Sonntagfrüh in Mainz verstorben. Er wurde 81 Jahre alt. Von 1983 bis 2016 war Karl Lehmann Bischofs des Bistums Mainz.
„Der Tod unseres Kardinals und emeritierten Bischofs Karl Lehmann macht mich traurig“, ließ sein Nachfolger, Bischof Peter Kohlgraf, verlauten. „Mit Kardinal Karl Lehmann ist wirklich ein großer Mensch von uns gegangen.“ In den letzten Wochen sei es schmerzlich gewesen, zu sehen, wie die Kräfte nachließen. „Er war allerdings immer von sorgenden Menschen umgeben.“
Bischofs Kohlgraf dankt all diesen Menschen. „Auch in der Nacht seines Todes war er nicht allein. Er ist gut vorbereitet und in innerem Frieden in die Begegnung mit unserem Herrn gegangen, an den er geglaubt und den er ein Leben lang verkündigt hat.“ Auch persönlich habe Bischofs Kohlgraf seinem Vorgänger viel zu verdanken. „Er stand mir mit Rat und Tat zur Seite. Leider hat seine schwere Erkrankung in den letzten Monaten den Austausch zunehmend erschwert. Ich bitte alle, dass wir uns an ihn liebevoll erinnern und seiner im Gebet gedenken.“
Auch Oberbürgermeister Michael Ebling hat mit Bestürzung auf die Nachricht des Todes reagiert: „Wir trauern um den Mainzer Ehrenbürger Karl Kardinal Lehmann. Er war eine hochgebildete Persönlichkeit, die in herausfordernden Zeiten Orientierung geben konnte und stets durch seine Warmherzigkeit und Empathie als Mensch zu überzeugen wusste.“
Kardinal Lehmann habe vor allem seine Offenheit für die Menschen ausgezeichnet. „In einer Zeit, in der so viele nicht mehr offen sind, in der sich viele gar nicht mehr bemühen, einander zu verstehen, in der die Schranken nicht nur an die Grenzen, sondern auch in manche Köpfe zurückkehren, werden wir diese Eigenschaft wohl mit am meisten vermissen.“
Voller Dankbarkeit verabschiedet sich der Mainzer Dombauverein von Karl Kardinal Lehmann. „Wir trauern mit allen Mainzern und allen Katholiken sowie Nichtkatholiken, die Kardinal Lehmann mit echter Sympathie verehrt haben“, so die Vorsitzende Sabine Flegel. Seit seiner Gründung im Jahr 1999 hat sich der Dombauverein des Wohlwollens und der Unterstützung des Kardinals erfreut. Dessen hohes Ansehen und die stets gleichbleibende Popularität haben es dem Dombauverein sehr oft erleichtert, Türen zu öffnen und neue Freunde für den Mainzer Dom zu gewinnen. Kardinal Lehmann auch nur namentlich zu erwähnen bedeutete immer, positive Resonanz zu erhalten.
„Der Mainzer Dombauverein wird Kardinal Lehmann in dankbarer Erinnerung behalten, er wird in seinem Sinne in bestem Einvernehmen mit seinem Nachfolger und dem Domkapitel seine ihm gestellten Aufgaben für den Mainzer Dom fortführen.“
Kardinal Karl Lehmann soll am 21. März beigesetzt werden. Das Requiem beginnt um 15 Uhr im Dom beginnen. Danach wird Lehmann in der Bischofsgruft des Domes beigesetzt. Die Bevölkerung kann in der Kirche des Priesterseminars Abschied von Lehmann nehmen. Dort wird der Verstorbene ab 13. März, 17 Uhr, aufgebahrt.