OPPENHEIM – Der 18-jährige Julius Gutmann aus Eimsheim ist Schüler des Oppenheimer Gymnasiums zu St. Katharinen. Er besucht dort aktuell die 12. Klasse und steht somit kurz vor seinem Abitur. Dass die Vorbereitungen nicht unter Coronaregeln ablaufen müssen, hätte sich auch Julius gewünscht. Doch der normale Schulbetrieb rückt weiterhin in die Ferne. Alle Klassen wurden halbiert, sodass für Gruppe A und Gruppe B jeweils im wöchentlichen Wechsel einmal Präsenzunterricht und einmal Homeschooling anstehen. „Für die allgemein schwierige Situation geben sich Schüler*innen und Lehrkräfte wacker geschlagen“, findet Gutmann. Dennoch sehnt er sich nach der Normalität: „Das Tragen einer Maske, das ständige >>Auf-die-Uhr-schauen<<, um alle 20 Minuten zu lüften sowie das Beachten der Abstandsregelungen sind nicht nur nervig, sondern lenken zugleich auch vom Unterrichtsgeschehen ab.“ Durch die Aufteilung der Klassen, sieht Julius zwar den Vorteil, dass die Lehrkräfte nun individueller auf einzelne Schüler*innen eingehen können, jedoch gilt dies nur für die Präsenzphasen. Jede zweite Woche werden die Schulaufgaben von zu Hause über den Computer und die zur Verfügung gestellten I-Pads absolviert. „Hier sind die Arbeitsaufträge manchmal zu umfangreich und auch an der virtuellen Kommunikation finden im Videochat nicht alle Freude“, berichtet Gutmann. „Klar, zu Hause wird die Bearbeitung der Aufträge nicht durch das gewohnte Schulklingeln beendet und den Sitznachbar bei Fragen um Rat bitten bleibt ebenfalls schwierig.“ Der Unterricht zu Hause geht daher schonmal über die vorgeschriebenen Zeitansätze hinaus. Da Gutmann aber bei einer wegen Corona vereinfachten Leistungsprüfung berufliche Nachteile sieht, erhofft er sich die Durchführung des Abiturs unter den normalen Umständen und Schwierigkeitsstufen. Er lässt sich nicht den Mut nehmen, positiv in die Zukunft zu blicken und auch, wenn seine Brille oftmals durch das Tragen seiner Maske beschlägt, bemüht sich Julius weiterhin den schulischen Durchblick zu behalten.
Jonas Haag