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Tiefe Risse in der Giebelmauer des evangelischen Kirchleins Vereine >>> Neuwahl und Zustandsreport bei Jahreshauptversammlung des Erhaltungsvereins

Das Kirchlein ist sanierungsbedürftig. Foto: Claudia Stein

LAUBENHEIM – Es ist ein hübsches kleines Kirchlein, das da an ein Haus geschmiegt ziemlich unauffällig in der Oppenheimer Straße in Laubenheim steht. 1894 wohl teils auch mit mangelndem Fachwissen erbaut auf trockenem Boden, ohne Ringanker, ist die evangelische Kirche seit Jahren anfällig für Mängel. Die Kirche drohte in den 80er-Jahren zu verfallen. Feuchte Wände, ein instabiles Dach, auch die eiserne Glocke durfte nicht mehr geschlagen werden. Stets kümmerte sich der 1985 gegründete „Verein zur Erhaltung der evangelischen Kirche Laubenheim“ um das Kleinod.

Und jetzt? Auf der Jahreshauptversammlung berichtete Vorsitzender Friedhelm Kärcher von seiner besorgniserregenden Entdeckung, die er vor einigen Wochen auf dem Dachboden des Kirchleins gemacht hat. Steine aus dem Mauerwerk des Frontgiebels lagen am Boden, große Risse unter den Fenstern zeigten sich. „Es sieht nicht gut aus“, erklärte er. Ein Statiker habe sich die Schäden bereits angesehen. Eine Architektin des Dekanats wolle auch vorbeikommen. Dann müsse schnell gehandelt werden, egal was es kosten werde, so Kärcher.

Diesbezüglich konnte die Kassenwartin des Vereins Entwarnung geben. Insgesamt sei man finanziell gut aufgestellt, sagte Sylvi Geelhaar. Und da der Verein die Gelder ohnedies zweckgebunden investieren müsse, seien die Reparaturarbeiten durch das hohe Guthaben laut Kärcher „zu einem guten Teil“ gedeckt. Sollte es teurer werden, werde das Dekanat den Verein sicher nicht im Stich lassen. Ziel sei es, das Gebäude für die nächsten Generationen zu erhalten. „Dafür werde ich bis zu meinem letzten Tag kämpfen“, so Kärcher auch vor dem Hintergrund, dass viele Kirchengemeinden aus Sparzwängen zusammengelegt und Gebäude aufgegeben werden sollen.

Erneut zum Vorstand gewählt: Friedhelm Kärcher, Sylvi Geelhaar, Katrin Hönig und Ottfried Heinrich (v.l.). Foto: kga

Kärcher berichtete, der Verein zähle derzeit 68 Mitglieder. Das Durchschnittsalter liege bei 72 Jahren, weshalb man stets weiter die Werbetrommel für eine Mitgliedschaft auch jüngerer Menschen im Erhaltungsverein rühre. Einnahmen generierten sich neben den Mitgliedsbeiträgen vor allem aus Spenden. Aber auch die Führung vom März 2023 durch Claudia Stein im Kirchlein, das „Treffen am Kirchlein“ im Juni sowie die „Carl-Zuckmayer-Lesung“ und der Auftritt der „Mund Artisten“ im evangelischen Gemeindezentrum hätten die Vereinskasse gefüllt.  Darüber hinaus war der Verein beim Umzug zur 1250-Jahrfeier des Stadtteils dabei und hatte einen Stand beim Kinderfest auf dem Pferdehof Riffel. Kärcher berichtete noch von der Reparatur der Dachrinne am Kirchlein sowie der jährlich stattfindenden Revision von Glocke und Orgel.  Mit seinem Vorstandskollegen Ottfried Heinrich schmunzelt Kärcher noch immer über die Bemühungen der beiden, das Schloss der Orgel wieder fit zu bekommen und den uralten Schalter des elektrisch betriebenen Instruments auszutauschen. Hierzu merkte Ottfried Heinrich an, dass bezüglich der technischen Arbeiten im Kirchlein, die bis jetzt in seiner Hand lagen, ein Nachfolger gesucht werde. „Ich werde dafür allmählich zu alt.“ Das hielt ihn allerdings nicht davon ab, sich wie Friedhelm Kärcher sowie Sylvi Geelhaar und Katrin Hönig abermals auf zwei Jahre zum Vorstand wählen zu lassen. Das erfolgte für alle einstimmig, als Wahlleiter fungierte Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter.

kga