BRETZENHEIM – Der verkehrsberuhigte Bereich in der Straße „An der Kirchenpforte“ im Bretzenheimer Ortskern wird ausgeweitet. Auf Drängen der Anwohner und des Ortsbeirates wird die schmale Straße, in der sich zwei Kitas befinden, als verkehrsberuhigter Bereich über die bisherige Zone an der Einmündung Lanzelhohl bis zur Kirchenpforte 36 hinaus verlängert, teilte Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) jetzt dem Ortsbeirat mit. Kurzfristig erfolgt die Ausweisung mittels Beschilderung und Markierung, mittelfristig wird ein Umbau angestrebt. Diese Beschlussvorlage muss noch vom Stadtrat abgesegnet werden.
Im Ortsbeirat gab es Lob und Kritik zu dieser Beschlussvorlage. „Es ist gut, dass die Bedenken aus dem Ortsbeirat in die neue Vorlage Eingang gefunden haben“, sagte Ortsvorsteherin Claudia Siebner (CDU). „Ich war dafür, sogar die ganze Straße auf 7 km/h zu beschränken.“ Denn vor der auf Rot springenden Ampelanlage an der großen Kreuzung zur Draiser Straße würden viele Autofahrer in der Kirchenpforte noch mal Gas geben. „Es gab Wünsche aus der Elternschaft der Kitas, dass die Spielstraße verlängert wird“, bekräftigte Fabian Ehmann (Grüne). In den nächsten Doppelhaushalt würden Mittel eingestellt. „Es gibt einen aktuellen Handlungsbedarf, es ist ein Kompromiss“, bestätigte Michael Wiegert (SPD).
Kritisch äußerte sich hingegen Uwe Marschalek (FDP), der in der Beschlussvorlage keine große Verbesserung sieht. Er stört sich besonders am Satz, dass „mittelfristig“ eine Lösung gefunden wird. „Mir fehlt die Verbindlichkeit“, so der Liberale. „Beim Wort ,mittelfristig’ habe ich Magenschmerzen“, bekräftigte Manfred Lippold (CDU). „Es muss in den nächsten Haushalt rein.“ Von „Flickschusterei in der Kirchenpforte“ sprach Dr. Peter Schenk (ÖDP). „Ich bin dafür, die Kirchenpforte komplett zu überplanen.“ Die Beschlussvorlage, die vom Verkehrsausschuss bereits abgesegnet wurde, wurde vom Ortsbeirat mit sieben Ja-Stimmen bei zwei Gegenstimmen von FDP und ÖDP sowie zwei Enthaltungen der CDU angenommen.
Ein gemeinsamer Antrag von CDU und FDP zu diesem Thema wurde in die Verkehrskommission gegeben. Darin fordern die beiden Fraktionen, die verkehrsberuhigte Zone wie geplant zu verlängern und einen einheitlichen Straßenraum mit Aufpflasterung, Bremsschwellen und Piktogrammen zu schaffen und so nahtlos an die bestehende verkehrsberuhigte Zone anzugliedern.
Autor: Oliver Gehrig