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Warmwasser – hier lässt sich was sparen Stadtwerke geben Tipps und warnen vor dem Heizen mit Elektro-Geräten

Foto: Stadtwerke/Gelis

RÜSSELSHEIM – Beim Energiesparen denkt jeder an die Heizung, doch das 30 Prozent des Gasverbrauchs für die Erwärmung des Wassers benötigt wird, haben viele nicht im Blick, ist Dirk Klingenberg überzeugt. Entsprechend sieht der Bereichsleiter Technik und Netze bei den Stadtwerken Rüsselsheim beim Warmwasser erhebliches Einsparpotenzial.

Die einfachste Möglichkeit: „Wer weniger duscht, verbraucht weniger warmes Wasser“, unterstreicht Klingenberg. Genauso klar: Wird kälter geduscht, muss weniger warmes Wasser beigemischt werden. Das Prinzip gilt auch fürs Händewaschen. Hier gibt Dirk Klingenberg den Tipp, die Einhand-Mischbatterie auf kalt zu stellen statt wie üblich auf lauwarmes Wasser.

Hausbesitzer verfügen noch über weitere Stellschrauben, an denen sie drehen können. Klingenberg wirbt dafür, die Zirkulationspumpe für die Warmwasserbereitstellung abzuschalten, die dafür sorgt, das warmes Wasser jederzeit sofort aus dem Hahn fließt – „doch das muss ja nicht sein“. Wer Sorge hat, dass das Wasser in den Zirkulationsleitungen verkeimt, sollte zumindest über eine Zeitschaltuhr die Zirkulationspumpte nur für wenige Minuten am Tag aktivieren.

Für den Bereichsleiter der Stadtwerke rät, die Warmwassertemperatur auf 45 statt üblich 60 Grad voreinzustellen. Die 60 Grad sind erforderlich, um sicher die Bildung von Legionellen zu verhindern, „doch nahezu alle Heizungen verfügen über eine Legionellensteuerung, die dafür sorgt, dass einmal die Woche diese Temperatur erreicht wird – und das genügt“. Wer nicht weiß, wie er solche Einstellungen vornehmen oder überprüfen soll, kann in die Menüführung der Schalteinheit oder in die Betriebsanleitung schauen.

Die effektivste Möglichkeit, den Gasverbrauch zu senken, ist eine niedrigere Raumtemperatur. Dirk Klingenberg bringt es auf den Punkt: „Das Heizkörperventil sollte maximal auf 3 stehen, besser auf 2,5. Drei entspricht 20 Grad, 2,5 sind dann 18 Grad – „und dieses Einsparziel gilt es zu erreichen“.

Der Experte der Stadtwerke warnt davor, zusätzlich mit Strom betriebenen Geräten zu heizen. Dabei macht er sich keine Sorgen um das allgemeine Stromnetz, „das hält einiges aus“. Das Problem sieht er in der Hausinstallation, die überlastet wird, wenn zu viele Geräte dauerhaft angeschlossen sind. „Hier kann rascher ein Brand ausgelöst werden, als viele glauben.“

Zudem ist es wichtig, dass auch Strom gespart wird, „denn rund 15 Prozent der elektrischen Energie werden durch Gaskraftwerke erzeugt“, macht Klingenberg deutlich. Entsprechend ist das Zuschalten von Heizstrahlern, Heizlüftern oder Radiatoren „total unvernünftig, auch in wirtschaftlicher Hinsicht“.

Auch beim bisherigen Stromverbrauch lässt sich nach seiner Einschätzung leicht etwas einsparen. Er nennt drei Beispiele: „1. Zimmerbeleuchtung nur dann an, wenn sie wirklich benötigt wird. 2. Geräte abschalten, die auf Standby stehen. 3. Akkus nur so lange am Netz lassen, bis sie geladen sind.“

Klingenberg appelliert an jeden, sich die Situation bewusst zu machen, dass der schlimmste Fall, ein Abschalten des Gasnetzes, droht, wenn nicht jetzt schon erheblich Energie gespart wird und die Vorratsspeicher gefüllt werden. „Jeder muss 20 Prozent an Energie einsparen – das ist gar nicht so einfach.“

 

Möglichkeiten zum Energiesparen zeigen die Stadtwerke auf www.stadtwerke-ruesselsheim.de/do-it-yourself und www.stadtwerke-ruesselsheim.de/energiesparen .

Jürgen Gelis
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH