KASTEL – Bürgernah und kommunikationsfreudig präsentierte sich Sebastian Rutten, der Wiesbadener FDP-Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl, bei einem ungezwungenen Austausch auf Einladung der FDP AKK im Kasteler Restaurant „Taverna Meteora“. Dazu begrüßte die Ortsverbandsvorsitzende Katharina Gerstmann rund 20 Interessierte in der Runde. „In Wiesbaden läuft zurzeit einiges schief, wir brauchen einen echten Neuanfang“, sagte Rutten zu Beginn. Der Vertrauensverlust der Bürger in die Wiesbadener Rathauspolitik sei erheblich. „Und wir sehen nur die Spitze des Eisberges.“
Ganz oben auf seiner Agenda steht der Wohnungsbau. „Wir brauchen mehr Wohnungen“, betonte der Liberale. Zum Kasteler Ostfeld habe er noch kein abschließendes Meinungsbild. Klar sei aber, dass die Bürgerbeteiligung optimiert werden müsse. Der 42-jährige Rechtsanwalt positionierte sich als klarer Gegner der Citybahn-Pläne. „Wir brauchen sie nicht.“ Es handele sich um eine zwölf Kilometer lange Stahlschneise, die den Verkehr eher blockiere und viel Geld koste. Stattdessen sollte der vorhandene ÖPNV optimiert werden, etwa das Bussystem und die Infrastruktur für den Auto- und Fahrradverkehr. Dass nahezu sämtliche Wiesbadener Busse durch die Innenstadt fahren, sei verkehrstechnisch nicht das Gelbe vom Ei. Stattdessen müsse es mehr Ringverkehr geben. Weiteres Thema in Kastel war die Schulpolitik. „AKK braucht ein neues Gymnasium“, betonte er. Die Planung solange zurückzustellen, bis die IGS Wilhelm-Leuschner-Schule saniert sei, sei eine falsche Entscheidung. Kastel habe sich als bester Standort für ein Gymnasium an der Rheinschiene herauskristallisiert.
Sebastian Rutten (42) ist gebürtiger Nürnberger und lebt seit zwölf Jahren in Wiesbaden. Er ist Rechtsanwalt im Medien- und Sozialrecht und arbeitet als Geschäftsführer der Pflegegesellschaft Rheinland-Pfalz. Er ist sozialpolitischer Sprecher der FDP-Stadtratsfraktion und Vorsitzender des städtischen Sozialausschusses.
