Start Gesellschaft „100 Boote – 100 Millionen Menschen”

„100 Boote – 100 Millionen Menschen”

Mara und Lotta Pontes, Federico Büttner, Mia und ihre Mutter L. Hanusch, Anna und Emia Wakabayashi beteiligen sich mit großem Engagement an dem bundesweiten sozialkritischen Kunstprojekt. Fotos: Mandy Kramer

HARTENBERG-MÜNCHFELD – Bis zum 20. Juni 2024 einhundert XXL-Origami-Papierboote gestalten – das hat sich die AWO Ehrenamtsakademie Sachsen-Anhalt zum Ziel gesetzt. Einer der sogenannten Kreativhäfen befindet sich in den Räumlichkeiten der AWO Hartenberg-Münchfeld am Judensand 69. Sechs engagierte Kinder des AWO Kinder- und Jugendtreff „Park-Haus“ im Alter von 8 bis 14 Jahren sowie eine motivierte Mutter, kommen seit Mitte Februar einmal wöchentlich zusammen, um an dem bundesweiten sozialkritischen Kunstprojekt teilzunehmen.

Unter den Mitwirkenden der AWO sind Einrichtungsleiterin Nicole Dumno, Mitarbeiterin in der Nachmittagsbetreuung und Kreativverantwortliche Luisa Schöpfer, Praktikantin Hannah Winkler sowie die Vorsitzende der AWO Tagesstätte Hartenberg-Münchfeld, Kathleen Herr, vertreten.

Das erste Treffen habe bereits am 15. Februar stattgefunden, erläuterte Dumno. Zu Projektbeginn sei das Thema Flucht kindgerecht thematisiert und aufgearbeitet worden. Die meisten der teilnehmenden Kinder hätten im schulischen Umfeld selbst Kontakt mit geflüchteten Menschen, berichtete Dumno. Durch die Aktion soll ein politisches Zeichen für Solidarität gesetzt werden. Am Weltflüchtlingstag, dem 20.6.2024, werden alle bundesweit gestalteten Boote in Berlin ausgestellt. Bis dahin steht den jungen Künstlerinnen und Künstlern aus Hartenberg-Münchfeld noch eine Menge Arbeit bevor.

Kreativ sein und Malen seien ihre Hobbys, begründeten einige Kinder ihre Teilnahme am Projekt. Vor allem sei es wichtig, zu zeigen, dass jeder Mensch gleich viel wert ist, erläuterten sie darüber hinaus. Die konkreten Ideen der künstlerischen Gestaltung des fünf Meter langen Bootes seien gemeinschaftlich erfolgt, betonte Dumno. Eine Seite des Bootes zeigt farbenfrohe Schlagwörter in sieben verschiedenen Sprachen, darunter die Wörter Frieden, Freiheit, Hoffnung, Liebe, Gleichheit, Toleranz, Solidarität und Gerechtigkeit. Im Bootsinneren werde ein Regenbogen als Zeichen für Vielfalt und Frieden gemalt.

Die Kinder brachten viele kreative und originelle Ideen für das Gemeinschaftsprojekt ein. Foto: Mandy Kramer

Auch für die verbliebene Seite des Bootes haben sich die Kinder des AWO Kinder- und Jugendtreffs etwas Besonderes ausgedacht: etliche liebevoll gefaltete Origami-Kraniche werden das Boot zieren. Ihre Faltkünste brachte eines der teilnehmenden Mädchen der gesamten Projektgruppe bei – sogar SeniorInnen der AWO-Tagesstätte beteiligten sich und bastelten die symbolischen Glücksvögel.

Bevor das Boot Ende Juni nach Berlin verschifft wird, macht es im Mai einen Ausstellungszwischenhalt in Koblenz. Zudem wird das Boot bei einem offiziellen Pressetermin im Mai vor der AWO am Judensand präsentiert. Auf dem Gelände der „Alten Patrone“ könne das Schiff dann bestaunt werden, bevor es seine lange Fahrt antritt, erläuterte Kathleen Herr. Darüber hinaus ist eine Versteigerung geplant. Der Erlös geht an eine Flüchtlingshilfe in Mainz.

Auf der Instagramseite awo_100_boote_mz kann man den künstlerischen Prozess verfolgen.

 

Mandy Kramer

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Als zugezogene Mainzerin schreibe ich seit Juni 2021 für Journal LOKAL - die lokale Zeitung und berichte größtenteils aus den Stadtteilen Gonsenheim und Finthen. Darüber hinaus mache ich auch gerne journalistische Abstecher in andere Mainzer Stadtteile, wie z.B. nach Drais, Mombach, Marienborn, Lerchenberg und in die Neustadt. Meine Themengebiete sind sehr vielfältig; ich berichte jedoch besonders gerne über naturverbundene Themen sowie über Kunst und Kultur. Neben meinem Studium der sozialen Arbeit verbringe ich meine Freizeit am liebsten in den Mainzer Naherholungsgebieten.