BRETZENHEIM – Wer einmal vom Mainz-05-Bazillus befallen ist, den lässt dieser nicht mehr los. So geschehen bei Autorin Mara Pfeiffer, die sich als „Wortpiratin“ und schreibender Mainz-05-Fan einen Namen gemacht hat und zuletzt auch häufiger im Fernsehen in der Talkrunde „Doppelpass“ von Sport1 zu sehen war. Ihre vier Mainz-05-Bücher stellte die freie Autorin jetzt bei einer Lesung im Atrium der evangelischen Philippus-Gemeinde vor. „Nach 15 Monaten Coronapause und zahlreichen Verschiebungen geht es jetzt endlich los mit unserer Reihe ,Kultur im Atrium’“, sagte Pfarrer Sascha Heiligenthal, der rund 30 Gäste begrüßte.
Mara Pfeiffer bekannte, dass es aus bekannten Gründen auch für sie die erste Lesung in diesem Jahr sei. Sie startete ihre Lesung mit „111 Gründe, Mainz 05 zu lieben“, das sie 2013 gemeinsam mit Co-Autor Christian Karn, damals freier Mitarbeiter bei der Mainzer Rhein-Zeitung, veröffentlicht hat. Es wurde 2019 um weitere elf Gründe erweitert. Kapitel 4 hat sie ihrem kleinen Neffen gewidmet, der kurz nach seinem ersten Besuch am Bruchweg als Fünfjähriger 2011 erstmals in der neuen Coface Arena beim Spiel gegen die TSG Hoffenheim dabei war. Ein Spiel bei großer Hitze, wie sich viele erinnern. „Bald gleicht die allgemeine Gesichtsfarbe dem Anstrich des Stadions“, beschreibt die Autorin das ebenso treffend wie humorvoll. Leider läuft es für die 05er nicht so gut, und ihr Neffe stellt die Frage, die jeden Fußballfan ein Leben lang begleitet: „Wieso machen die nichts?“ 4:0 heißt es am Ende eines Mainzer Grottenkicks für die SAP-Jünger. „Wenigstens für die TSG-Fans war es ein schöner Tag“, resümiert der Kleine. Die Gedanken der Autorin: „Wie soll ein Fünfjähriger auch wissen, dass Hoffenheim keine Fans hat?“
In der Lesung folgt ihr 05-Krimi „Im Schatten der Arena“, der sich um die Ermordung eines Mainzer Lokaljournalisten und Sportjournalisten dreht. Sie liest aus dem Kapitel der Stadtratssitzung vor, das den Absturz des 05-Vorsitzenden und ÖDP-Stadtratmitgliedes Horst Bauer thematisiert. Hier sind Ähnlichkeiten mit lebenden Personen nicht zufällig. Die Autorin verrät dem Publikum: „Was mir Harald Strutz am meisten übel genommen hat, ist, dass der 05-Präsident beider ÖDP ist.“ Im zweiten Teil der Lesung folgt ihr 05-Krimi „Vergiftete Hoffnung“. Im Anschluss gab es alle vier Werke, auch die Fußballfibel, käuflich zu erwerben.
Die Reihe „Kultur im Atrium“ geht im September mit dem Konzert einer Harfenistin und einer Weinlounge weiter. Im Oktober folgt das Treffen der Umweltgruppe, im November gibt es ein Glühwein-Treffen, weitere Infos unter www.philippus-mainz.de.