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Abholstelle „Grüne Bohne“ bald auch in Laubenheim Nachhaltigkeit >>>Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) – nachhaltig, gesund und regional

Aljoscha Krehl hat die „Grüne Bohne“ 2021 mit ins Leben gerufen. Foto: Annette Krehl

LAUBENHEIM – Zur 3. Infoveranstaltung der „Grünen Bohne“ haben sich jüngst rund ein Dutzend Interessierter im Laubenheimer Gemeindezentrum eingefunden. Zwei der Besucher wurden nach dem Vortrag direkt Mitglied bei der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi), andere wollen sich noch familienintern beraten. Aktuell bietet der Betrieb seinen Mitgliedern zwei Abholstellen in Nierstein und in der Mainzer Oberstadt an. Der angestrebte Standort in Laubenheim benötigt noch etwas Entwicklungszeit. Bis zur Fertigstellung können Mitglieder, die nicht extra nach Nierstein fahren möchten, rund um Laubenheim entweder Abholgemeinschaften bilden oder sich ihre Anteile an frischem Obst und Gemüse nach Hause liefern lassen. Rund 100 Menschen teilen sich inzwischen die Ernte und damit auch das wirtschaftliche Risiko innerhalb der SoLaWi.

Die am häufigsten gestellte Frage ist immer die nach der Menge an Gemüse, die man als Mitglied beanspruchen kann. Hier ist immer individuelle Beratung gefragt, denn die Bedürfnisse der Verbraucher sind sehr unterschiedlich. Annette Krehl und ihr Sohn Aljoscha, die die „Grüne Bohne“ 2021 ins Leben gerufen haben, stehen allen gern mit Rat und Tat zur Seite. Das Projekt der SoLaWi entstand seinerzeit auf Drängen einiger Verbraucherinnen und Verbraucher, die den damaligen kleinen Bio-Lieferservice der Krehls kennen- und liebengelernt hatten. Nach einigen Umzügen ist der Betrieb nun auf dem Riedhof in Nierstein ansässig.

Welche Vorteile bietet die Mitgliedschaft bei SoLaWi den Verbraucherinnen und Verbrauchern? Annette Krehl: „Sie erhalten zuallererst Produkte von sehr guter Qualität: frische, saisonale, vielfältige und regionale Nahrungsmittel. Wie bauen aktuell auf rund 3 Hektar Biofläche alles an Obst und Gemüse an, was das Herz begehrt, auch Sorten, die man vielleicht gar nicht in der Region erwartet. Außerdem erhalten die Anteilseigner die Möglichkeit, sich Wissen über Anbau und Herstellung von Lebensmitteln sowie über die Pflege der Erde anzueignen.“

Was haben die Erzeuger selbst davon? Annette Krehl führt aus: „SoLaWi stellt einerseits die Existenz der Menschen sicher, die für sie arbeiten. Sie leistet andererseits einen essenziellen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft. Die Erzeuger und die Verbraucher bilden eine Wirtschaftsgemeinschaft, welche auf die Bedürfnisse der Menschen und auf die der Natur abgestimmt ist. Wir können uns unabhängig von Marktzwängen einer guten landwirtschaftlichen Praxis widmen, den Boden fruchtbar erhalten und bedürfnisorientiert wirtschaften.“

Wie funktioniert das System genau? Annette Krehl: „Auf der Grundlage der geschätzten Jahreskosten unserer landwirtschaftlichen Erzeugung verpflichtet sich die Gruppe der Anteilseigner, monatlich einen festen Betrag an den Betrieb zu zahlen. Im Gegenzug erhalten die Mitglieder die gesamte Ernte und auch weiterverarbeitete Erzeugnisse wie etwa Brot und Käse. Die Gruppe garantiert die Abnahme der Erzeugnisse und finanziert die Ernte vor. So teilen sich alle die damit verbundene Verantwortung, das Risiko, die Kosten – und die leckere, gesunde und regionale Ernte.“

red