Bilder der Ausstellung „Meer. Stadt“

Gonsenheim – Dass sie als Kind den Fotoapparat in der Familie vermisste und deshalb die wenigen Alben immer wieder durchblätterte, ist so ziemlich das erste, was Dagmar Donarski anlässlich ihrer Fotoausstellung im Stadtteiltreff erzählte. Ob es daher kommt, dass die aus Duisburg Gonsenheimerin sich später umso intensiver der Fotografie widmete, kann sie nicht sagen. In den 70ern jedenfalls begann sie, sich intensiv mit dem Fotografieren und der Kamera zu beschäftigen, erst analog, dann digital, erst mit einer „Ritsch-ratsch“, dann mit einer Spiegelreflexkamera. Zeugnisse ihrer Aktivität geben die Bilder der Ausstellung „Meer. Stadt“.

Dabei interessieren sie vor allem Groß- bzw. Weltstädte und genauso die freie Natur in Form der Meeresbrandung oder mal das Ufer auf Sylt an einem fast windstillen Tag. Rare Ansichten, die so nicht jeder kennt, aber allesamt sehr ästhetisch. Leiter des Stadtteiltreffs, Stefan Hesping sagte: „Wir versuchen eine Mischung aus bekannten Mainzer Künstlern und solchen, die zum ersten Mal ausstellen.“

Eine von ihnen ist Dagmar Donarski. Nach ihrem Einzug in Gonsenheim vor zehn Jahren, wurde sie auf den Stadtteiltreff aufmerksam und interessierte sich für das Programm, war immer mal wieder im Café anzutreffen und wurde bald Helferin beim Brotkorb. Das Interesse für ferne Länder mag vielleicht auch vom Mangel in der Kindheit kommen. Da suchte sie sich im Atlas ihre Lieblingsorte aus und fuhr überall hin. „Mit dem Finger auf der Landkarte“, wie sie schmunzelnd einräumte. Die Motive findet sie heute auf ihren Reisen und auf Wanderungen.

Natürlich fuhr sie später nicht ohne Kamera und so entstanden Hunderte, wenn nicht Tausende von Bildern, von denen einige den Weg den Stadtteiltreff gefunden haben. Da sind Peking, New York, Stockholm, Istanbul abgelichtet oder in Berlin das Brandenburger Tor. Da gibt es Ansichten von Norwegen, Sylt, Australien, Teneriffa. Die Dunkelkammerarbeiten machte Donarski als gelernte MTA zur analogen Zeit ebenfalls selbst.

Doch die Auswahl im Stadtteiltreff könnte in die Irre führen. Denn nicht nur Städte und Landschaften hat sich Dagmar Donarski zu ihren Lieblingsobjekten erkoren, in ihrem Fundus finden sich auch Tierköpfe, einzelne Pflanzen, seltene Bäume oder eine besondere Wolkenformation. „Ich bin keine Fotografin, ich bin eine fotografierende Wanderin“, sagte sie. „Wenn ich die Bilder sehe, sehe ich auch das Drumherum, da wo ich gewandert bin und was ich zu der Zeit dachte.“ Und mit Freunden guckt sie später die Bilder und tischt etwas Passendes aus dem jeweiligen Land auf.