
DRAIS – Steffen Molitor, der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Mainz-Drais, hob gleich zum Anfang des Festes „Tag der Feuerwehr“ an Christi Himmelfahrt hervor, dass Josef Altmaier schon zum 35. Mal das Blasorchester der Musikvereinigung Saulheim zum Frühschoppen in Drais dirigierte. Nach viel Applaus begrüßte Molitor Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) und die beiden gebietszugehörigen Ortsvorsteher, für Drais Joachim Kleintischen (CDU) und für den Lerchenberg Alper Kömür (SPD).
Wegen des Jubiläums „40 Jahre Jugendfeuerwehr“ war die Chronik in Fotos von Kai Schüler festgehalten worden. Er bereut es nicht, dass es damals zur Gründung kam. Die ersten Mitglieder waren Trommler aus der Feuerwehrkapelle. Die Fotos hingen zum Betrachten an einem Bauzaun, der die verlegte Grillstelle absicherte. Der Grillmeister musste weichen, da die letzten baulichen Veränderungen mit dem Container auf dem Gelände des Feuerwehrgerätehauses es aus Platzgründen nicht anders zuließen.

Nino Haase, der oberste Feuerwehrmann in Mainz und Brandschutzdezernent, sprach: „So sicher wie in Drais kann man sich nirgends fühlen, wenn man das Verhältnis der Wehrstärke zur Bevölkerung nimmt.“ Ihm sind die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Feuerwehren sehr wertvoll: „Nur bei uns in Deutschland und den deutschsprachigen Ländern gibt es eine so lange Tradition bei den Wehren. Mit einem politischen Beschluss sind wir ganz nahe dran, das neue Feuerwehrgerätehaus herzustellen, für die Sicherheit im Ort.“
Molitor pries die beiden neuen Fahrzeuge an. Wer wollte, konnte sich von den Kameraden diese erklären lassen. Sogar ins Innere der Wagen durfte man, um Platz zu nehmen. Das ließen sich die Leute nicht zweimal sagen. Kleintitschen meinte: „Rettung von Menschenleben, Rettung von Hab und Gut, die Herausforderungen nehmen nicht ab, dafür müssen wir gewappnet sein. Wir sind gut aufgehoben im Schoß der Feuerwehr.“ Kömür hielt sich kurz: „Die Lerchenberger vertrauen darauf, dass die Feuerwehr kommt.“
Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt mit Bratwurst, Schwenkbraten, Spießbraten, Eis, kühlem Rheinhessen Bräu, ausgesuchten Weinen, weiteren Getränken und frischen Waffeln von der Jugendfeuerwehr. Zusätzlich zu den Kuchen und Torten, die die Mitglieder der Feuerwehr gebacken hatten, konnten Kuchenspenden zum Nachmittagskaffee angeschnitten werden. Ab 23 Uhr lockte die Sektbar.

Um 15 Uhr versammelten sich zahlreiche Interessierte beim Obsthof Nickolaus, um die große Schauübung der Jugendfeuerwehr zu erleben. Ein Lagerbrand sollte in diesem Jubeljahr bekämpft werden. Keine leichte Aufgabe, da sich das Feuer rasch ausbreitete. Außer den Jugendlichen war auch ein Teil der Einsatzwehr zur Stelle. Die Gruppenführer gaben handfeste Befehle. Und auch der Wehrführer aus Finthen, Markus Schmitt, war mit einem wachsamen Auge zur Stelle. Mehrere Personen mussten gerettet werden. Hierzu wurden die Trupps auf die Feuertreppe des Gebäudes geschickt, um über den Balkon aus dem Obergeschoss die eingeschlossenen Menschen zu retten. Vor den Augen zahlreicher Zuschauer löschte die Jugendfeuerwehr mit großem Eifer das Gebäude. Auch geschicktes Einräumen der Einsatzwagen gehört zu diesen jährlichen Übungen.
Gegen Abend begann das Trommlercorps aufzuspielen. Angeleitet wurden die Jugendlichen von Thomas München, Vorstand der Feuerwehrkapelle. Kurz darauf folgte der Auftritt des Jugendorchesters. Beim Dämmerschoppen setzte die Draiser Feuerwehrkapelle einen weiteren musikalischen Höhepunkt. Langsam ging das schöne, friedliche und traditionelle Fest zu Ende.
Claudia Röhrich