Start Familie Die erste Bambini-Feuerwehr der VG Bodenheim Feuerwehr >>>Frühe Nachwuchsförderung in Gau-Bischofsheim

Die erste Bambini-Feuerwehr der VG Bodenheim Feuerwehr >>>Frühe Nachwuchsförderung in Gau-Bischofsheim

Die „Erste-Hilfe“-Gruppe mit Betreuerin Ronja. Foto: Sabine Longerich

GAU-BISCHOFSHEIM – Seit Juni 2023 gibt es in der Verbandsgemeinde (VG) Bodenheim die erste Bambini-Feuerwehr. Die Gruppe ist in der Ortsgemeinde Gau-Bischofsheim angesiedelt und bietet Kindern im Alter von sechs bis zehn Jahren erste Einblicke in die Arbeit der Feuerwehr. Unter dem Namen „Blaulichter“ treffen sich derzeit 15 Kinder alle zwei Wochen montags für eineinhalb Stunden im Feuerwehrgerätehaus. Geleitet wird die Gruppe von Erzieherin Jenny Brandl, unterstützt wird sie von den Betreuerinnen Ronja und Ariana.

Leiterin Jenny Brandl zählt die Merkmale von Feuerwehrfahrzeugen auf.
Foto: Sabine Longerich

Besonders hervorzuheben ist der inklusive Ansatz der Gruppe: Alle Kinder sind willkommen, unabhängig von individuellen Fähigkeiten oder Vorkenntnissen. Zwei Drittel der Treffen bestehen aus Spielen und gemeinsamen Aktivitäten, während das letzte Drittel der feuerwehrtechnischen Ausbildung gewidmet ist. Auf der Agenda der „Blaulichter“ stehen auch Ausflüge oder sogar Highlights, wie die Übernachtung im Feuerwehrgerätehaus oder die Teilnahme am Zeltlager.

Ziel der Bambini-Feuerwehr ist es, den Kindern spielerisch wichtige Werte wie Teamfähigkeit, Freundschaft und Kameradschaft zu vermitteln. Gleichzeitig sollen sie ein grundlegendes Verständnis für Brandschutz und Erste Hilfe entwickeln. Auf dem Dienstplan stehen darum unter anderem das Absetzen eines Notrufs, das Anlegen von Pflastern und Wundschnellverbänden sowie das Erforschen der Feuerwehr-Fahrzeuge. Die Kinder entdecken in den Stunden außerdem das Gerätehaus, lernen die Feuerwehrausrüstung kennen, versuchen sich an kleinen Feuerwehr-Übungen und haben vor allem eines: sehr viel Freude am gemeinsamen Spielen.

Die „Verletzten“ wurden professionell mit Pflastern versorgt.
Foto: Sabine Longerich

Während der Übungsstunde, die Journal LOKAL kürzlich begleitete, wurde das ernsthafte Interesse der kleinen zukünftigen Brandschützerinnen und Brandschützer an der Feuerwehr deutlich. „Die Aufgaben sind nicht immer einfach zu lösen“, meinte Alex, dessen Gruppe alle sieben Merkmale aufzeigen sollte, die jedes Feuerwehrfahrzeug aufweist: „Es ist ganz schön schwierig, sich das alles zu merken. Auf jeden Fall gehört die Sirene dazu.“ Vor dem Feuerwehrhaus versuchten sich andere an den drei „W-Fragen“, die der Disponent am Notruftelefon bei einem Anruf auf jeden Fall stellen wird: „Wer ruft an? Wo ist die Unfallstelle? Was ist passiert?“ Das anschließende Üben klappte schon sehr gut. Und besonders versiert zeigten sich die Kinder, die sich untereinander mit Pflastern als kleine Erste-Hilfe-Maßnahme versorgte. Tilda wusste bestens Bescheid, wie man im Notfall vorzugehen habe: „Ich schaue, ob die Person noch atmet und drehe sie in die stabile Seitenlage“, was dann aber gar nicht so einfach war.

Ein weiteres Anliegen der Bambini-Feuerwehr ist es, nicht nur die Kinder für die Feuerwehr zu begeistern, sondern auch das Interesse der Eltern für das Ehrenamt zu wecken. Langfristig hofft man, dass sich die Bambinis später in der Jugendfeuerwehr engagieren und so den Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr sichern. Zwei von ihnen wechseln im Sommer dorthin, so dass zwei Bambini-Plätze frei werden.

Die kleinen Ersthelfer wissen schon sehr gut Bescheid!
Foto: Sabine Longerich

Jenny Brandl betonte während der Gruppenstunde die Bedeutung solcher Initiativen für die Zukunft des Ehrenamts: „Es wäre schön, wenn auch andere Ortsgemeinden Bambini-Feuerwehren gründen und damit die Nachwuchsförderung sicherstellen würden.“ Um die Arbeit der „Blaulichter“ ausbauen zu können, freut sich das Team über die Unterstützung durch weiteres pädagogisches Personal.

Interessierte Kinder aus Gau-Bischofsheim und aus Harxheim sind jederzeit eingeladen, zum Schnuppern vorbeizukommen und die Welt der Feuerwehr bei Spiel und Spaß zu entdecken.

 

Sabine Longerich