Hechtsheim – Das „Kamishibai“, ein japanisches Papiertheater wurde im November beim alljährlichen Programm „Mainz liest bunt“ in den Stadtteilbüchereien eingesetzt. Papier – in Form mehrerer Bildkarten im DIN-A3-Format – die einzelnen Szenen einer Geschichte darstellten. Theater daher, weil die Bildkarten in einem schwarzen Holzrahmen mit zwei Flügeltüre, die langsam geöffnet wurden, somit konnte eine Theateratmosphäre geschaffen werden. In der Hechtsheimer Ortsverwaltung präsentierte Adelina Thaçi vom Team der Öffentlichen Bücherei – Anna Seghers eine wunderbare Kurzgeschichte vor den 15 Vor- und Grundschulkindern.
„Die Wörterfabrik“ von Agnès de Lestrade spielt in einem seltsamen Land, in dem man Wörter erwerben muss, um sie aussprechen zu dürfen. Dort möchte der kleine arme Paul der schönen Marie im roten Kleid seine Liebe erklären. Doch dafür bräuchte er erstmal einen Batzen Geld. Dann aber gibt es da noch einen Nebenbuhler. So kämpfen zwei Jungen – ein Reicher, ein Armer – mit ihren Worten um die Liebe des Mädchens. Zum Ende hin, da Paul es schafft, sich Marie zu nähern, sind die Bildertafeln in warme Farben gehalten. Zuvor kommen die Zeichnungen mit Grau/Beigetönen aus.
Die Texte sind im Büchlein recht kurz gehalten, die dennoch sehr tiefsinnig sind. Das Buch ist eine wunderbare Mischung aus herrlichen Illustrationen, entzückenden Figuren, einer rührenden Erzählung und auch mit besinnlichen Momenten. In jedem Satz spürte man die Kostbarkeit der Sprache. „Die Wörterfabrik“ regte die Kinder an, über die Sprache nachdenken, Wörter als etwas Wertvolles kennen zu lernen, mit denen man viel aufspüren kann.
Nach einer kurzen Besprechung lud die Vorleserin zum gemeinsamen Basteln eines kleinen Buches ein, das mit Stempeln und Bundstiften verziert wurde. Die Leiterin der Stadtteilbücherei Hechtsheim Kristina Niedermüller, ging ihrer Kollegin aus der Stadtbücherei helfend zur Hand. Valeria Docampo, geboren in Buenos Aires, Argentinien, machte dort ihr Diplom in Grafikdesign und visueller Kommunikation und ist noch immer auf der Suche nach neuen grafischen Techniken. Seit ihrem Debüt 2003 erschienen von Autorin Agnès de Lestrade bereits über 20 Bücher.