Ehrennadel des Landes für Birendra Singh

Mainz/Finthen – So mancher erinnert sich vielleicht noch an die Zeiten, als es noch keine Busverbindung von der Römerquelle zum Finther Ortskern gab und Birendra Singh sich selbst ans Steuer des gecharterten Busses setzte, um die Finther von A nach B zu bringen. Doch das ist nur ein Detail der ehrenamtlichen Aufgaben, die der „Finther Inder“ in Jahrzehnten freiwillig übernommen hat. Jetzt ehrte ihn Oberbürgermeister Michael Ebling im Namen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit der Ehrennadel des Landes im Mainzer Rathaus. Dazu gab´s die entsprechende Urkunde, verbunden mit dem Dank und der Anerkennung der Stadt Mainz.

Familie und Weggefährten des Vereins Römerquellentreffs sowie vom Mehrgenerationenhaus waren gekommen, um diese wahrhaftig verdiente Ehrung mitzuerleben. Ebling nannte Birendra Singh einen, der sich um das Gemeinwohl ganz besonders verdient gemacht habe. Im letzten Jahr jährte sich der Tag, an dem Birendra Singh aus Indien nach Deutschland kam, zum 50. Mal. 25 Jahre war der Maschinenbauingenieur davon bei IBM beschäftigt. Man hatte ihn ein Musterbeispiel an Integration genannt. Später sorgte er für die Integration anderer, eben auf der Römerquelle, wo er mit seiner Frau noch heute lebt. „Sie haben immer die Gelegenheit genutzt und sind dahin gegangen, wo es etwas zu tun gab“, so Ebling weiter. In Finthen kennt ihn jeder.

Seit 2003 ist Singh stellvertretender Vorsitzender des Vereins Römerquellentreff, seit 2001 bereits aktives Beiratsmitglied. Er organisierte und organsiert Seniorenfahrten, hält Computerkurse und ist bekannt bei den Skatrunden im Mehrgenerationenhaus. Für eine Einkaufsmöglichkeit im Quartier sammelte er Unterschriften. Heute gibt es dort einen Discounter und einen Drogerie-Markt. „Ich könnte noch von manchem Fest erzählen und von dem Engagement auf der Römerquelle“, sagte der Oberbürgermeister und erinnerte, vor allem habe Singh wesentlich dazu beigetragen, das Programm „Soziale Stadt“ nach dessen Beendigung in eine neue Phase zu bringen. Zudem ist Singh seit Jahrzehnten bei den Naturfreunden Finthen aktiv.

Birendra Singh dankte mit den Worten: „ich fühle mich sehr geehrt und ich danke Deutschland, dass ich etwas zurückgeben durfte.“ Beim Thema Ehrenamt aber denke er vor allem an seinen Vater, der ihm und seinen Geschwistern großes Vorbild gewesen sei und an das, was er für seine Stadt in Indien geleistet habe. Er baute eine Einrichtung, in der Kinder kostenlos medizinisch behandelt werden.