MAINZ – Der Wochenmarkt soll noch umweltfreundlicher werden. Dank der Aktion des Mainzer Marktvereins können die Kunden ihre Einkäufe ab jetzt in hübschen Stofftaschen nach Hause tragen. Die jetzt präsentierten grünen Einkaufstüten ziert das Logo des Wochenmarktes – der Domsgickel – sowie der Slogan „Mainzer Wochenmarkt – Frische und Tradition“, welche in Form einer gelb-grünen Markise eingearbeitet worden sind.
Dass die Werbeaktion zu allererst ein Zeichen für die Minderung der Plastikmüllmenge sein sollte, unterstrich der Mainzer Wirtschaftsdezernent, Christopher Sitte (FDP), bei der Präsentation der grünen Stoffbeutel. „Wie verbrauchen in Deutschland im Jahr 2,4 Milliarden Plastiktüten für den einmaligen Gebrauch“, zitierte er die Zahlen der Deutschen Umwelthilfe. „Hinzukommen noch drei Milliarden Einmaltüten für das Gemüse und Obst.“
Mit der Aktion wolle man nun in kleinem Maße einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Er wies auf die zeitliche Nähe der Aktion mit dem Internationalen „Plastic Bag Free Day“ hin. „Wir wissen alle, dass der Kunststoff zum großen Teil in den Flüssen und den Weltmeeren landet und die Mikropartikel auch die Nahrung belasten“, führte der Wirtschaftsdezernent aus.
Die Marktbeschicker sollen die Tüten nun nach und nach an die Kunden weitergeben. Die Baumwoll-Tragetaschen sind schon einmal auf den Mainzer Wochenmarkt gekommen. „Sie haben eine große Resonanz gefunden“, sagte Annemarie Stahl, die einen Stand an der Nagelsäule betreibt. „Es ist außerdem erfreulich, dass wir wieder etwas Schönes haben, was wir unseren Kunden anbieten können“, lobt sie einen weiteren Aspekt der Idee. „Die Leute immer wieder nach den Taschen gefragt, die ihnen offenbar nach der ersten Aktion in der Erinnerung geblieben sind“.
Die Zahlen, die Kaiser vorlegte, belegten den Eindruck. Die Käufer verlangten mittlerweile viel seltener nach Plastiktüten als noch wenigen Jahren. Um schätzungsweise dreiviertel sei deren Gebrauch gesunken. „Das merken wir am Umsatz. Die Mainzer haben die Problematik sehr gut verstanden“, so Kaiser. Etwas zugenommenen habe die Verwendung von Papierverpackungen. Verständlicherweise, so Kaiser: „Das Weichobst läßt sich ja nicht so gut in einem Stoffbeutel transportieren.“
„Sollte die aktuelle Auflage der schicken Stofftaschen zu Ende gehen“, versicherte Sitte, „können wir nach produzieren.“ Er appellierte an die Kunden, aktiv nach den Stoffbeuteln zu fragen, sofern sie ihnen nicht automatisch beim Einkauf angeboten werden.