Start Fastnacht Finthen ist das Zentrum des närrischen Frohsinns Tolle Prunksitzung des FCV im...

Finthen ist das Zentrum des närrischen Frohsinns Tolle Prunksitzung des FCV im Finther Bürgerhaus

„Der Finther Gickel“ Stefan Frenz stand zum letzten Mal in der Bütt. Foto: Oliver Gehrig

FINTHEN – Das närrische Bergdorf Finthen gibt in der fünften Jahreszeit stets Vollgas. Das machte jetzt auch die schwungvolle und unterhaltsame Prunksitzung des Finther Carneval Vereins (FCV) am Fastnachtssamstag im Finther Bürgerhaus deutlich, bei der alle Närrinnen und Narrhalesen voll auf ihre Kosten kamen. Dabei überzeugten erfreulicherweise auch etliche eigene Finther Akteure auf der Bühne.

Ein tolles Ballett: die Rot-Weißen Funken aus Frickhofen. Foto: Oliver Gehrig

„Willkommen im Zentrum des närrischen Frohsinns, im schönsten Mainzer Stadtteil Finthen“, sagte der kurzfristig eingesprungene Sitzungspräsident Sebastian Grom zur Begrüßung der bunt kostümierten Gäste nach dem Einzug des von zahlreichen Garden begleiteten Komitees. Zunächst lud der singende Komiteeter Tim Theobald mit „Wer soll das bezahlen?“ zum Mitschunkeln ein, bevor Protokoller Stefan Frenz als „Finther Gickel“ das politische Geschehen im In- und Ausland glossierte. „Ich seh’ und hör’ so ziemlich alles, was passiert rund um de Dalles“, berichtete der Gickel und erwähnte die marode Finther Brücke über die Autobahn, den Schulneubau, für den 42 von 57 Bäumen gefällt wurden, und den fehlenden Dorfplatz: „kein Ort in Finthen, des is bleed, für Aufenthalt mit Qualität!“ Abschließend verkündete Stefan Frenz, dass dies nach mehr als 50 Jahren in der Bütt aus Altersgründen sein letzter Auftritt als Finther Gickel gewesen sei, was von der Narrenschar mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen wurde.

Michael Geyer als „Prof. Dr. Dr. Hans Durst“. Foto: Oliver Gehrig

„Für eine bunte, freie Welt“ sprach sich der zweite politische Redner des Abends, „der Advokat des Volkes“ Rüdiger Schlesinger aus. Die Rückkehr des „Fake-News-Königs“ Donald Trump als US-Präsident kommentierte er mit den Worten: „Der Orangene ist wieder da.“ Die deutschen Politikerinnen und Politiker fragte er: „Warum habt ihr nicht Nein gesagt?“ Zudem schmetterte er ein „Rentner-Dubbes-Geld-Couplet“.

Thomas Neger und die Humbas rockten ab. Foto: Oliver Gehrig

Ansonsten dominierte gut gemachter Kokolores. Prof. Dr. Dr. Hans Durst von der Hochschule für Musik und Wein alias Michael Geyer kalauerte: „Gendern ist für mich, wenn der Sachse mit dem Boot umkippt!“ Er sang Weinlieder wie „Ich muss im früheren Leben e Reblaus gewesen sein“ und begleitete sich selbst am Keyboard. Johannes Pschierer ging auf einen Selbstfindungstrip als „Jugendleiter“ und verkündete: „Make Love, not War!“ Als „Weinsommelier“ philosophierte Gerd Brömser: „Kann man einen flachbrüstigen Wein mit Silikon aufwerten?“ Sitzungspräsident Sebastian Grom stieg als „Mönch vom Fastnachtsbrunnen“ selbst in die Bütt und hielt eine vergnügliche Fastnachtsandacht. Beim Marktfrühstück wird jetzt eine „Schoppe-Steuer“ eingeführt. Gelungen war auch seine Nachtwächter-Parodie.

Als „Weinsommelier“ brillierte Gerd Brömser. Foto: Oliver Gehrig

Freunde der getanzten Fastnacht kamen mit dem Ballett der Rot-Weißen Funken aus Frickhofen voll auf ihre Kosten. Dieses wirbelte zu ABBA-Hits wie „Gimme, gimme“ und „Waterloo“ in tollen Glitzerkostümen über die Bühne und präsentierte gelungene Hebefiguren. Die Leuchtshow der Majoretts der Füsiliergarde Gonsenheim musste wegen technischer Probleme leider vorzeitig beendet werden.

Ein Helau auf den FCV mit dem Förderverein, dem 111er-Club. Foto: Oliver Gehrig

Zahlreiche tolle Musikbeiträge rundeten den Abend ab. Laura Heinz schmetterte „Ein Hoch auf Mainz am Rhein“ und die Meenzer Zibbelkappe stachen mit dem Narrenschiff auf hohe See. Natürlich durfte der Ohrwurm „Ich ess so gern’ Tomatemark“ nicht fehlen. Rockig wurde es mit Thomas Neger und den Humbas und „Wenn Margit singt“. Der Finther Harry Borgner sang den „Holzmichl“ in Versionen von Karel Gott, Udo Jürgens, Michael Holm und Reinhard Mey. Mit dem Finale der Maledos endete die gelungene Finther Sitzung.

Oliver Gehrig