BRETZENHEIM – Endlich wieder Konzerte! Das werden die meisten der 50 erlaubten Zuhörerinnen und Zuhörer im großen ZMO-Saal gedacht haben, als die 2018 gegründete Combo „Mme Brell & die Filous“ mit ihrem Auftritt das Konzertprogramm des Vereins „Zusammenarbeit mit Europa“ für den Herbst eröffnete. „Wir sind in einem privilegierten Zustand, wir sind geimpft oder genesen“, sagte die ZMO-Vorsitzende Jutta Hager zu Beginn.
Das Konzert startete mit einem fröhlichen und virtuosen Instrumentalstück, bei dem Jürgen Dorn (Bass), Erik Buhne (Klarinette) und Jens Mackenthun (Gitarre) schon einmal ihr musikalisches Können demonstrierten. Dann erschien „Mme Brell“ alias Susanne Brell auf der Bühne und sang das erste Chanson, bei dem sofort die französische Lebensfreude durch den Konzertsaal schwappte. „Wir hatten alle Deutsch Leistung auf der Ècole in Paris“, sagte Bandleader Jürgen Dorn in seiner darauffolgenden Begrüßung des Publikums in gebrochenem Deutsch mit französischem Akzent. „Aber unser Lehrer kam aus Mainz-Mombach, und deshalb babbele wir alle so einen komischen Dialekt!“ Das Eis war gebrochen und ein unbeschwerter Abend startete, etwa mit dem Tango „In einem kleinen Zimmer in Paris“, bei dem Erik Buhne Akkordeon spielte. Viel Beifall gab es auch für „Menilmontant“ von Charles Trenet. „Was für ein schönes Geräusch“, bedankte sich Susanne Brell, die selbst zu ihren Liedern tanzte. Die Sommerstimmung am Meer ist im von Jürgen Dorn komponierten Walzer „August“ gut eingefangen. Die Band lud nun auch das Publikum zum Mittanzen ein und verteilte eifrig eigene CDs als Belohnung an die ersten willigen Tanzpaare. Die Combo beherrscht zahlreiche Musikstile, etwa auch Jazz. In „That’s Jazz“ hat Jürgen Dorn seine Hassliebe zu dieser Musik festgehalten, wie immer mit einem Augenzwinkern: „Ich weiß ja nicht, was ihr da macht, aber macht es leiser!“
Autor: Oliver Gehrig