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Heimatbegriff aus der Sicht der Ingelheimer Miteinander >>> Freundschaftsfest setzt ein festliches Zeichen

Die ukrainische Tanz- und Gesangsdarbietung drückte Heimatgefühle aus. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

INGELHEIM – Das diesjährige Freundschaftsfest in Ingelheim hat die Dimension des Zusammenlebens unterschiedlicher Kulturen und Nationen in der Rotweinstadt angedeutet. Auf dem Sebastian-Münster-Platz präsentierten sich unter dem Motto „Miteinander – Füreinander“ zahlreiche Vereine, Gruppen und Institutionen, die auf Einladung der städtischen Stabsstelle für Vielfalt und Chancengleichheit auf ihre je eigene Weise zum Ausdruck brachten, wie sie das „Miteinander“ und „Füreinander“ in Ingelheim als einem Heimatort vorstellen und gestalten wollen. An etwa 50 Ständen, die mitunter Mitmachangebote bereithielten und die den zentralen Platz in der Innenstadt und die Bahnhofstraße säumten, kam es bereits nach der offiziellen Eröffnung durch Oberbürgermeister Ralf Claus (SPD) zum regen Austausch. Alles ohne Zwang, vieles kostenfrei, wie die Chupa-Chup-Lutscher am Stand des Caritaszentrums St. Laurentius. „Können wir uns einen Lolli nehmen?“ – „Klar, greift zu“, ermunterte Harald Reiner von Caritas die Teenager. Etwas Nettes ganz einfach geschenkt zu bekommen: Die Geste in der zufällig beobachteten Szene drückte durchaus die Akzeptanz aus, die die Organisatoren und Mitgestalter des Festes, als einen Grundzug des Miteinanders in der Stadt etablieren wollen.

Kulinarische Vielfalt erfreute beim Freundschaftsfest in Ingelheim den Gaumen. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

Ein anderes Beispiel, eines für das „Füreinander“ aller, führte vom Stand der Wohltätigkeitsorganisation zum Zonta Club Rheingau-Rheinhessen. Die Mitarbeiter des Brotkorbs (Caritas) haben ein Glücksrad gebastelt und es den Zontianerinnen zur Verfügung gestellt. Wer daran drehte, durfte den entsprechenden jeweiligen Preis gegen einen Obolus mitnehmen. „Die Einnahmen gehen zurück an den Brotkorb“, erläuterte Präsidentin Roswitha Sewell-Basedow. Zuletzt habe der Zonta Club ebenfalls aus Spenden zwei Kühlschränke für die Ingelheimer Caritas-Filiale anschaffen können.
Die kulturelle Vielfalt in der Stadt drückte das unterhaltsame Bühnenprogramm mit Tanz, Musik und weiteren künstlerischen Ausdrucksformen aus. Bewegend klang und wirkte beispielsweise die ukrainische Tanz- und Gesangsdarbietung, in deren Melodie und den Wortbeiträgen der Heimatverlust herausklang, aber genauso das Gefühl, in der rheinhessischen Stadt willkommen zu sein.
Eine andere Art der Vielfalt verbarg sich zu guter Letzt hinter der spielerischen Suche nach dem Lieblingswort der Stadtbewohner, zu der neben der Stabsstelle der städtische Beirat für Migration und Integration eingeladen hatte. Menschen aus mehr als 100 Nationen leben in der Rotweinstadt. Über die aktuelle Dringlichkeit, sich für die demokratischen Fundamente der Gesellschaftsstruktur einzusetzen, klärte das Ingelheimer Bündnis gegen Rassismus und Gewalt, In-RAGE, auf. An ihrem Stand fand sich die Einladung zum Aktions- und Konzerttag „Ingelheim rockt gegen Rechts“, einem weiteren Event, das am 18. November in Ingelheim „für eine tolerante und demokratiestarke Gesellschaft“ werben will.

 

Autor: red