Finthen – Mit der höchsten Ehre, die der Fastnacht und Brauchtumsverein Finther Freiherrn und Freifrauen zu vergeben hat, wurden Alice und Hans Zwilling für ihr großes Engagement ausgezeichnet und in der Jahreshauptversammlung am 6. Juni, zu Ehrenmitgliedern ernannt.
In der Begründung sagte Edgar J. Kalberlah: „Wir haben inzwischen zwei Umzugswagen im Verein, die von Hans Zwilling mit fachlichem Wissen und handwerklicher Kunst zu unserem Ratsherrenwagen umgebaut und einen komplett für unsere Gesangsgruppe von ihm neu gebaut. An dessen Mitarbeit auch ein paar andere, vor allem aber seine Frau Alice beteiligt war.“ Beide Wagen sind Visitenkarten während der Umzüge und prägen somit das äußere Erscheinungsbild des Vereins.
Um diesen Erhalt bemüht sich auch der Verein auch mit aller Kraft, wenngleich in Finthen die entscheidenden Voraussetzungen dafür fehlten, so Kalberlah. Das Bürgerhaus in Finthen steht seit Dezember 2013 nicht mehr zur Verfügung. Nicht nur das Gebäude, sondern auch der Bürgerhausparkplatz, auf dem seit vielen Jahren die Finther Kerb stattfindet, ist nur noch in Teilbereichen nutzbar.
Auf diesen seit fünf Jahren bestehenden Verlust, in einer Zeit, in der die Fußballweltmeisterschaft zum zweiten Mal stattfindet oder auch die Schiersteiner Brücke neugebaut zur Verfügung stehen wird, besteht im Verein kaum noch Verständnis, dass es seitens der Stadt nicht möglich scheint, „eine Halle für gerade mal 500 Besucher auf die Beine zu stellen.“
Auf diese Situation hat der Verein in einem Schreiben den rheinlandpfälzischen Innenminister, sowie an den Oberbürgermeister, Ortsvorsteher und Vereinsringvorsitzenden, an alle im Stadtrat vertretenen Parteien am 17. April noch mal hingewiesen. Allerdings ohne eine konkrete Antwort, mit dem Hinweis, dass man vielleicht nach Drais ausweichen könne.
Trotz all dieser und vieler anderer Schwierigkeiten, haben die Finther Freiherrn und Freifrauen das Geschäftsjahr 2017 mit einem guten Ergebnis abgeschlossen. Dafür gab es von den Mitgliedern viel Lob und Anerkennung vor allem von den Revisoren Franz-Josef Thümes und Karl-Heinz Jost, für die professionelle Buchführung, auf deren Antrag schließlich die Entlastung einstimmig erfolgte.
In diesem Jahr wurden sieben Persönlichkeiten zu Ratsleuten ernannt, darunter auch Pfarrer Thorsten Geiß. In seinem Schlusswort forderte Kalberlah die Verantwortlichen der Stadtverwaltung auf, nun endlich Lösungen zu schaffen, damit die Jugendarbeit wieder in vollem Umfang geleistet werden könne.