Start Gesellschaft Immer geistig rege geblieben

Immer geistig rege geblieben

GONSENHEIM – Als kleines Kind erlebte sie das erste elektrische Licht, das erste Radio und die Erfindung des Penicillins. Sie erinnert sich an das erste Flugzeug. „Das war der Udet“, sagt die 100-jährige Friedel Schettgen bei ihrem Geburtstag im Alten- und Pflegeheim der Alice Schwesternschaft. „100 Jahre, was da alles passiert“, seufzt die Jubilarin. Im Aufenthaltsraum sind die Tische gedeckt, Verwandte und Freunde sind zu Besuch und Ortsvorsteherin Sabine Flegel gratuliert herzlich.

Froh ist Friedel Schettgen, dass sie geistig immer noch fit ist, wenn auch die Augen nicht mehr so wollen. „Früher kannte ich jeden hier mit Namen, doch jetzt sehe ich nicht mehr, wer es ist.“ Geboren im schönen Lautertal in der Pfalz, baute Friedel Schettgen mit ihrem Mann Leo 1956 ein Haus in Gonsenheim, `57 zogen sie ein. Und Friedel Schettgen nahm eine Stelle bei ETEX an als Leiterin der Großhandelsabteilung. „Ich habe die Preise gemacht“, erzählt sie nicht ohne Stolz. Und dann noch die Anekdote, wo sie vor den gestrengen Chef zitiert wurde, weil die Herrenanzüge mit 25 Mark ausgezeichnet waren, ein Fehler derer, die die Schilder aufklebten.

„Ich habe mich immer geistig beschäftigt“, zählt Friedel Schettgen ihre Tätigkeiten auf: sie las viel, hielt Vorträge, schrieb Gedichte. Beim Gesangverein Einigkeit, wo ihr mittlerweile verstorbener Mann Leo lange Vorsitzender war, trieb sie die Gründung eines Frauenchors voran und erhielt von Jockel Fuchs beim 100-jährigen Vereinsbestehen das kleinste Buch der Welt dafür.