RÜSSELSHEIM – Bürgermeister Dennis Grieser konnte in diesem Jahr zahlreiche Jugendliche beim Rüsselsheimer Jugendforum 2022 begrüßen, die ihre Anliegen an die Verwaltung und Politik vortrugen. „Dass Jugendliche in dieser Stadt ernst genommen werden, zeigen die vielen Projekte aus den Vorjahren, die Jugendliche sich gewünscht haben und die tatsächlich umgesetzt wurden. Beispiele sind der Kinder- und Jugendtreff am Friedensplatz für die Innenstadt, ein Basketballspielfeld an der Max-Planck-Schule oder der Dirt-Park für Biker im Ostpark. Auch wenn wir aktuell aufgrund der Haushaltssituation nicht jeden Wunsch erfüllen können, so werden wir auch in diesem Jahr wieder gemeinsam mit den Jugendlichen nach Lösungen suchen und prüfen, was machbar ist“, sagte Grieser. Neben ihm nahmen auch Oberbürgermeister Udo Bausch und Stadtrat Nils Kraft sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverordnetenversammlung, Mitglieder des Jugendhilfeausschusses und der Verwaltung teil, um sich mit den Ideen der Jugendlichen auseinanderzusetzen. Die Veranstaltung fand unter der Federführung der städtischen Jugendförderung statt.
Zunächst lieferte die Leiterin der Jugendförderung, Kerstin Vögtle, einen kurzen Zwischenstand zu Anregungen, die im vergangenen Jahr beim Jugendforum von Kindern und Jugendlichen vorgebracht wurden. Dabei verwies sie darauf, dass viele Themen wie Projekttage für Jugendliche zu Steuern oder Miete, ein Basketballplatz an der Sophie-Opel-Schule oder zusätzliche Freizeitangebote in der Innenstadt realisiert werden konnten und dass die Schüler*innen bei den Planungen für den Außenbereich der Immanuel-Kant-Schule einbezogen werden. Aber es wurde auch deutlich, dass nicht alles Wünschenswerte machbar ist. Beispielsweise seien die Installation von Spielgeräten am Mainvorland aufgrund des Gewässerschutzes oder die Beleuchtung eines Bolzplatzes in Bauschheim aufgrund des Natur- oder Artenschutzes nicht umsetzbar. Ebenso verzögere die Haushaltslage noch die Umsetzung eines Jugendtreffs im Hasengrund.
Danach waren die Jugendlichen gefragt. Ihre Wünsche reichten dabei von Kultur- und Freizeitthemen über besser ausgestatteten Schulen bis hin zu Problemen im Nahverkehr und der Mobilität der Schüler*innen. Beteiligt haben sich unter anderem die Schüler*innenvertretungen verschiedener Schulen.
Die Schüler*innen der Gerhart-Hauptmann-Schule bemängelten den Zustand ihres Schulhofs und fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten für die Pausenzeiten. Baudezernent Nils Kraft und Bürgermeister Dennis Grieser nahmen die Hinweise auf, verwiesen dabei aber auch auf den Zeitplan für verschiedene Schulsanierungsmaßnahmen. Die Schüler*innenvertreterin der Sophie-Opel-Schule wünschte sich eine bessere Beschattung des Schulhofs und sprach über die technischen Probleme im Umgang mit den Smartboards. Hier seien Lösungen bereits in Planung, versicherte Grieser.
Zudem berichteten die Schüler*innen der Sophie-Opel-Schule ebenso wie die der Gerhart-Hauptmann-Schule über Probleme mit überfüllten Bussen und Gedränge an den Bushaltestellen. Baustadtrat Nils Kraft und Oberbürgermeister Udo Bausch wollen das Thema mit den Stadtwerken besprechen. Zudem soll das Thema im Rahmen der Schulmobilitätskonzepte behandelt werden. Um das Thema Mobilität ging es auch bei einem Beitrag eines Schülers der Max-Planck-Schule, der bereits beim vergangenen Jugendforum für mehr Sicherheit auf seinem Schulweg von Bauschheim warb. Dieses Thema werde insbesondere bei der Verkehrsplanung für die Eselswiese behandelt, gab Kraft Auskunft.
An der Alexander-von-Humboldt-Schule wünschten sich die Jugendlichen Netze an den Fußballtoren. Die Stadt werde Lösungen mit der Schulgemeinde prüfen. Zudem warb die Kreisschüler*innenvertretung für eine Initiative zur Finanzierung von kostenfreien Hygieneartikeln für Mädchen in den städtischen Schulen. Der Magistrat will hierfür der Stadtverordnetenversammlung eine entsprechende Vorlage zur Abstimmung vorlegen.
Neben der Mobilität und Verbesserungen in und um die Schulen beschäftigte die Jugendlichen vor allem der Freizeitbereich. Zwei Mädchen wünschten sich ein besseres Freizeitangebot in Haßloch-Nord, insbesondere für Mädchen. Statt eines mobilen Containers wollten sie eine feste Einrichtung sowie wohnortnahe Angebote, mit denen sie sich sicherer fühlen. Eine entsprechende Erweiterung der Angebote werde geprüft. Zudem wurden Anregungen für den Spielplatz sowie einen Fitnessparcours im Ostpark, den Spielplatz an der Ostpreußenstraße und das Mainvorland gegeben, die die Stadt prüfen will. Rapper Taki setzte sich für mehr Kulturangebote aus dem Bereich Rap und Hip-Hop ein. Imposant war zu guter Letzt auch der Auftritt der Skater-Initiative „Das Rollwerk muss bleiben“. Die jungen Erwachsenen stellten dar, dass für sie Rüsselsheim durch die Skatehalle zu einem wichtigen Freizeitort geworden ist und sogar viele junge Menschen aus der Umgebung nach Rüsselsheim fahren, um die Skatehalle zu besuchen. Sie setzten sich daher dafür ein, dass die Stadt dabei unterstützen soll, das Angebot weiter in Rüsselsheim zu halten. Denn das Rollwerk habe zunächst nur einen befristeten Mietvertrag für Räume im Opel-Altwerk und die Finanzierung für das kommende Jahr sei noch nicht gesichert. Oberbürgermeister Udo Bausch will für beide Anliegen prüfen lassen, inwieweit Fördermittel aus dem Projekt Zukunft Innenstadt bereitgestellt werden können.
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main