OBERSTADT. Ein Ortsvorsteher oder eine Ortsvorsteherin? Die Entscheidung, wer in der kommenden Legislaturperiode in der Oberstadt die Ortsbeiratssitzungen leiten wird, ist vertagt. Am 23. Juni kommt es zur Stichwahl zwischen Daniel Köbler (Grüne) und Melissa Enders (CDU). Zur Wahl stellten sich außer ihnen sechs weitere Bewerber.

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Köbler, der in seine zweite Amtszeit gehen möchte, sprach im Wahltreffpunkt der Mainzer Grünen im Fanhaus Mainz auf dem Gelände des ehemaligen „Altes Rohrlager“ von einer Kontinuität. „Ich will weiter daran arbeiten, die Oberstadt noch lebenswerter zu machen. Das heißt, die Grünanlagen aufzuwerten, weiter die Verkehrsberuhigung zu forcieren, das Angebot an Fahrradstraßen und im ÖPNV auszubauen“. Es sei ihm aber ein besonderes Anliegen, „dass wir endlich einen Raum für Bürgerinnen und Bürger und für Vereine in der Oberstadt bekommen“.
Enders, die christdemokratische Herausforderin, zeigte sich optimistisch: „Ich freue mich, dass die Mühen der letzten Wochen von den Menschen honoriert wurden. Das macht mich wahnsinnig glücklich.“ Vor der Stichwahl werde sie häufiger in der Oberstadt zu sehen sein, kündigte sie an: „Um die Leute von den eigenen Themen zu überzeugen, Vertrauen zu schaffen und ihnen zu zeigen, dass ich die Energie und die Power habe, diese Themen anzugehen.“
Bei einem Wahlsieg will Enders sich um das wichtigste Thema in der Oberstadt, die Verkehrspolitik, kümmern. Der Verkehr soll aktiv aus der Oberstadt herausgeführt und verkehrsberuhigte Zonen in den Nebenstraßen unterstützt werden, um die Verkehrssicherheit für alle Teilnehmer – Fahrradfahrer, Fußgänger und Autofahrer – zu sichern. „Zudem möchte ich die grünen Flächen verbessern, mehr Sitzgelegenheiten schaffen und den Grüngürtel der Stadt durch Aufforstung und Outdoor-Geräte für jede Generation nutzbar machen.“
Ortsbeiratswahlen: Grüne: 34,3 Prozent, vier Sitze, CDU: 21,7 Prozent, zwei Sitze, SPD: 16,6Prozent, zwei Sitze. FDP, ÖDP, die Linke, AfD und Freie Wähler je einen Sitz.
Wahl der Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher: Daniel Köbler (Grüne) 36,3 Prozent, MelissaEnders (CDU) 23,3 Prozent, David Wilk (SPD) 16,1 Prozent, Dagmar Wolf-Rammensee (ÖDP) 5,6 Prozent, Erwin Stufler (Freie Wähler) 5,5 Prozent, Stefan Hemschemeier (Linke) 5 Prozent, Hans-Ulrich Voß (AfD) 4,8 Prozent und Werner Rehn (FDP) 3,3 Prozent.
Die Wahlbeteiligung lag bei der Ortsvorsteherwahl bei 65,3 Prozent.
Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach