Start Mainz-Laubenheim „Laubenumer aus Leidenschaft“ Jupp Heck praktiziert in Laubenheim engagiert Heimatkunde vor Ort

„Laubenumer aus Leidenschaft“ Jupp Heck praktiziert in Laubenheim engagiert Heimatkunde vor Ort

Oben v.l. Kärcher, Schenk, Nemecek Unten v.l. Eich, Heck, Martin-Müller Foto. Klaus Schmitt

Laubenheim – Mit großzügigen Spenden bedachten der „Laubenumer aus Leidenschaft“, Jupp Heck,  und die Arbeitsgruppe Historisches Laubenheim den Ökumenischen Besuchskreis der Evangelischen und Katholischen Kirchengemeinden und die Jugendfeuerwehr in ihrem Heimatort. Ermöglicht  wurden diese durch die freiwilligen Beiträge der Zuschauer bei seinen Vorführungen alter Laubenheimer Bilder. Das Interesse des 72-Jährigen an Fotografie entstand bei einer Bildsammelaktion 2010 von Zeltlagerbildern der „Alt“-Katholischen Jugend. Die Basis für weitere alte Fotos war die umfangreiche Dia-Sammlung des ehemaligen Oberlehrers Adam Leineweber. Damit hielt Heck kleine Vorträge in Ortsbeiratssitzungen und Altennachmittagen, die großen Anklang fanden. Dieser Fundus und eine von Fritz Berena gefundene Filmrolle von Hans Zöller (Gründer von Zöller-Kipper) über die Kriegszerstörungen im Ort von 1943 legten den Grundstein für einen ersten Bildervortrag im Katholischen Pfarrzentrum im November 2012. Dort präsentierte Heck den 200 Besuchern rund 250 über 120 Jahre alte Fotos von Menschen, Straßen, Gebäuden und Plätzen aus Laubenheim. Nun war seine Leidenschaft entfacht.

Teil des großen Archivs
Foto: Jupp Heck

Er klingelte an vielen Türen von älteren Einheimischen und bat um die Ausleihe von eventuell vorhandenen Fotos aus alten Zeiten. Seine intensiven Bemühungen wurden von Erfolg gekrönt: Mittlerweile ist sein Bestand auf über 10000 Bilder angewachsen.  In diesem Fundus befinden sich auch verschiedene andere Dokumente wie Lagepläne, Baugesuche und Kaufverträge. Der Publikumszuspruch der ersten Vorstellung war genauso groß wie unerwartet, so dass er fünf weitere Veranstaltungen im jeweils vollbesetzten Pfarrzentrum folgen ließ. Die zahlreichen Jubel-Rufe während der Präsentationen („Ei, des is jo moin Vadder“, „Des war moi Kommunion 1938!“, „Unser Haus vorm Krieg!“)  erweckten im Publikum viele Erinnerungen an längst vergangenen Zeiten und machten die Shows zu einem wunderbaren Laubenheimer Moment. Alle bisherigen Veranstaltungen bis 2018 brachten insgesamt 3850 Euro an Spenden ein, die Jupp jeweils den verschiedensten einheimischen sozialen Gruppierungen zukommen ließ. Jetzt konnte er mit der Unterstützung von Ekkehard Schenk, dem Herausgeber des Monatsblattes „JournalLokal“, je einen Spendenscheck in Höhe von 400 Euro an Vera Martin-Müller für Besuchskreis und Manuel Eich für die Jugendfeuerwehr vor dem Rathaus überreichen. Anwesend waren auch die Vertreter der beiden Kirchen, Friedhelm Kärcher (ev.) und Diakon i.R. Zdenek-Sidonius Nemecek (kath.). Jupp Heck versichert, dass das Sammeln von Unterlagen noch nicht zu Ende ist. Die Ausbeute wird aber immer geringer. Darum ruft er die Bevölkerung auf: „Schauen Sie in Ihrem Keller und auf Ihrem Speicher nach! Dort steht bestimmt die alte Zigarrenkiste oder der Schuhkarton mit den Unterlagen, die ich suche.“ Bald will er eine neue Veranstaltung inszenieren. „Viele alte Laubenheimer und Laubenheimerinnen scharren schon mit den Hufen!“

 

Klaus Schmitt