Start Kultur Neun Ateliers auf einen Schlag vergeben

Neun Ateliers auf einen Schlag vergeben

MAINZ/MOMBACH -Das Atelierhaus Waggonfabrik Mainz wurde 1998 ins Leben gerufen, um Künstlern aus Mainz und naher Umgebung eine Arbeitsstätte zu bieten. Nun kommen gleich neun Neue hinzu aus unterschiedlichen Sparten, so viele auf einmal wie noch nie, sagte Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) bei der Pressekonferenz auf der Zitadelle, bei der sich die Künstler vorstellten. Alle hatten repräsentative Werke dabei oder Portfolios, mit denen sie sich um die Atelierräume beworben hatten, alle haben in Mainz Mediendesign oder Kunst studiert bis auf den 33-jährigen Marcel Kimble, der seinen Abschluss an der Texas State University absolviert hat, aber in Mainz geboren ist. Die Hoffnung auf eine Profi-Karriere hat ihn wieder zurückgebracht. Alle hatten sich einer Jury zu stellen, die nach in der Stadt Mainz entwickelten Kriterien entscheidet, denn, betonte Grosse, „wir wollen in der Waggonfabrik wirklich nur die Besten haben.“ Dass die Stadt umgekehrt von den jungen Künstlern profitiert, zeigt die aktuelle Ausstellung im Rathaus mit Werken von Theresa Lawrenz. Sie hatte „einen Teil einer Arbeit“ aus Beton und Stahl mitgebracht. Sie zielt zurzeit auf Architektur im Spannungsverhältnis Mensch und Materie. Lukas Rinker hat sich mit Kurzfilmen und experimenteller Filmkunst beschäftigt. Gerne würde er einen Langfilm produzieren, er setzt gerne auf Provokation. Die Stadt Mainz mietet die Räume an und die Künstler zahlen einen geringen Eigenbeitrag. Verändert hat sich, dass die Künstler nur noch bis zu fünf statt bis zu zehn Jahren in ihrem Atelier bleiben können. „Wir möchten, dass der Fördergedanke mehr in den Vordergrund tritt“, sagte Grosse.

Aber das Ziel bestehe auch darin, junge Künstlerinnen und Künstler, die in Mainz studiert haben, die Möglichkeit zu bieten, auch in Mainz Fuß zu fassen. Lukas Gartiser war ebenfalls schon im Rathaus mit Bildern vertreten, er sieht seinen künstlerischen Ursprung in Papier und Bleistift und entsprechend hatte er ein Skizzenbuch dabei. „Mein Hauptbereich ist die Zeichnung, Porträts und Landschaften.“ Da verwendet er auch farbige Tusche oder schafft Plastiken aus Papier und Pappe. Bildhauerei und Installationen sind der Bereich von Paul Schuseil. Vier kleinen Bronzeplastiken, die Laute abbilden, geformt im eigenen Mund, ergeben zusammen das Wort „help“.Veronika Weingärtner hat sich während des Studiums mit Druckgrafik und Bildhauerei auseinander gesetzt. Ihre bildhauerischen Werke aus Papier und Pappe leben nur so lange wie die Ausstellung währt. Mit Schwerpunkt Video, Performance, Skulptur, Zeichnung und Installation ist Anne-Louise Hoffmann künstlerisch unterwegs. Sie hatte eine Riesenplastik aus Stoff zum Reinkuscheln zur Zitadelle transportiert, ihre „Big Mama“. Weiter im Kreis der Künstler in der Waggonfabrik dabei sein werden Katrin Leube und Ivana Matic.