Rheinhessenstraße: CDU will 4-streifigen Ausbau

Hechtsheim/Ebersheim – Die CDU spricht sich klar dafür aus, die L 425 (Rheinhessenstraße) zwischen den Mainzer Stadtteilen Hechtsheim und Ebersheim 4-streifig, das heißt zwei Fahrspuren pro Seite, auszubauen. Zusätzlich soll nach dem Willen der Christdemokraten ein Wirtschaftsweg parallel zur Straße verlaufen, auf dem die landwirtschaftlichen Fahrzeuge und Fahrräder fahren können. Zwingend notwendig ist aus Sicht der CDU zudem ein Ausbau der vorhandenen Knotenpunkte an das Verkehrsaufkommen.

„Wir sind der festen Überzeugung, dass nur ein solcher 4-streifiger Ausbau der Rheinhessenstraße plus zusätzlichem Wirtschaftsweg die schon jetzt überaus problematische Verkehrssituation, insbesondere in den Stoßzeiten des Berufsverkehrs, tatsächlich verbessern kann“, erklären die Kreisvorsitzende Sabine Flegel und der Fraktionsvorsitzende Hannsgeorg Schönig. Die von Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) präferierte Variante, lediglich die Knotenpunkte auszubauen und einen zusätzlichen Wirtschaftsweg zu schaffen, sei nichts anderes als Flickschusterei. Eine Verbesserung für die dort permanent im Stau stehenden Verkehrsteilnehmer werde auf diese Weise mit Sicherheit nicht erreicht. Ein weiteres Mal blende Frau Eder die tatsächlichen Realitäten aus und betreibe stattdessen eine rein ideologische Verkehrspolitik.

Die Rheinhessenstraße sei neben den Autobahnen 61 und 63 und der Bundesstraße 9 eine weitere überaus wichtige Verkehrsachse zwischen Mainz und Worms und werde auch vom öffentlichen Personennahverkehr mit allein fünf Buslinien stark genutzt. „Wir beobachten seit Jahren, dass die Verkehrszahlen auf der L 425 steigen und sich gerade auch durch die positive Entwicklung des Wirtschaftsparks Mainz-Süd noch einmal erhöht haben. Bereits vor drei Jahren wurden auf der Strecke zwischen Hechtsheim und Ebersheim etwa 19.000 Kraftfahrzeuge pro Tag gezählt. Für das Jahr 2030 wird eine Zunahme des Verkehrs um zwölf Prozent auf dann schon circa 22.000 Fahrzeuge pro Tag prognostiziert. Diese Zahlen zeigen, dass Schönheitsreparaturen, wie von Frau Eder geplant, einfach nicht ausreichen“, so Flegel und Schönig.

Für die Verkehrsteilnehmer, also beispielsweise Mainzer Bürgerinnen und Bürger, Pendlerinnen und Pendler aus dem rheinhessischen Umland oder auch im Wirtschaftspark Mainz-Süd ansässige Unternehmen, sei die Situation auf der L 425 bereits jetzt nahezu täglich äußerst problematisch. Es könne nicht sein, dass man unter der Woche von Gau-Bischofsheim bis in die Mainzer Innenstadt, also für eine Strecke von gerade einmal circa elf Kilometern, häufig eine Stunde benötige. Und angesichts vieler neuer Baugebiete in rheinhessischen Gemeinden entlang der L 425 könne sich die ohnehin schon problematische Situation weiter verschlechtern. Negativ betroffen seien auch die direkt an der L 425 liegenden Stadtteile Hechtsheim und Ebersheim sowie die Orte Nieder-Olm und Klein-Winternheim. Viele genervte Verkehrsteilnehmer würden bei Stau nach alternativen Routen suchen. Dadurch erhöhe sich das Verkehrsaufkommen in den genannten Stadtteilen bzw. Gemeinden. „Viele Menschen fahren lieber langsam einen Umweg als ständig im Stau zu stehen. Ein solches Verhalten ist absolut nachvollziehbar, führt aber halt zu Problemen in unseren Stadtteilen“, erläutern der Hechtsheimer Ortsvorsteher Franz Jung und die stellvertretende Ebersheimer Ortsvorsteherin Anette Odenweller. Die Hoffnung der Verwaltung, dass in Zukunft alle Verkehrsteilnehmer auf den ÖPNV umsteigen, sei völlig unrealistisch.

Jemand, der beispielsweise in Harxheim lebt und in Eschborn arbeitet, der steige nicht mehrfach um, sondern nehme weiter das Auto. Solche einfachen Realitäten würden aber von Frau Eder offenbar ausgeblendet. Damit diejenigen, die gerne auf den ÖPNV umsteigen möchten, auch hierzu eine Chance haben, sollte nach den Wünschen der CDU ein Umsteigepunkt in Höhe Ebersheim/Gau Bischofsheim eingerichtet werden.

Die CDU befürchtet angesichts der insgesamt katastrophalen Verkehrssituation in und rund um Mainz negative Folgen für den Wirtschaftsstandort. „Die nahezu täglichen Staus auf der Rheinhessenstraße können dazu führen, dass Unternehmen reagieren und sich genau überlegen, ob sie sich in Mainz ansiedeln wollen“, betonen die beiden CDU-Politiker.

Über den notwendigen Ausbau der Rheinhessenstraße werde seit langem in den unterschiedlichen Gremien diskutiert. Doch seit Jahren komme man mit konkreten Planungen nicht voran. Angesichts der permanenten Staus und des hohen Verkehrsaufkommens müsse sich endlich etwas tun. „Wir werden deshalb den Druck in den politischen Gremien erhöhen und für den Stadtrat am 17. Mai 2017 einen Antrag einreichen. Nur ein 4-streifiger Ausbau plus zusätzlichem Wirtschaftsweg kann die Situation zum Wohle der Verkehrsteilnehmer verbessern“, sagen Sabine Flegel und Hannsgeorg Schönig.