Start Gesellschaft „Und was macht Cäsar?“

„Und was macht Cäsar?“

Bodenheim – Am Ende der Straußwirtschaften-Tour ist die Improvisationstheaterbühne Bodenheim unter Leitung von Johannes Schöller wieder in Bodenheim angelangt. Nach der Straußwirtschaft „Zur Dutt“ und der Lörzweiler Woistubb, gab die Truppe ein Best of aus den letzten beiden Programmen im Johannistifthof.

Frauen und Männer sind mit dem Bühnenaufbau befasst, während die Gäste schon im rappelvollen Hof der Gaststätte essen, trinken und es sich in der Sommersonne gut gehen lassen. Hier ein Scheinwerfer, dort die Kabel für den Ton, die Boxen und nur ganz wenig Bühnendeko. Es ist ja auch gar keine Bühne vorhanden, unter dem Weinlaub eines Vordachs soll man sie sich denken.

Das Publikum wird einbezogen, aber so, dass niemand vorgeführt wird oder unfreiwillig zur Unterhaltung beiträgt, das ist toll. Dafür machen umso mehr Leute freiwillig mit bei den Spielen. So werden die einzelnen Passagen genannt, aber es ist auch Theater ohne Drehbuch und was passiert, weiß vorher keiner, wenn auch die Darsteller auf gewisse Situationen vorbereitet sind. „Normalerweise sind wir zwölf Leute“, lässt Schöller wissen. Diesmal waren es ein paar weniger. Schöller fordert auf: „Wer sich zurücklehnen will, ist hier falsch, Sie müssen mitdenken!“ Zustimmende Rufe „Ja, ja!“ werden laut.

Eine strittige Beziehung wird gesucht. Das Publikum einigt sich auf eine Mutter-Tochter-Beziehung, wobei die Tochter in der Pubertät sein soll. Die Schauspieler müssen das dann spielen und sie machen es gut. Wenn das Thema auch schon oft in der Bütt abgehandelt wurde, kommen hier noch ein paar neue Aspekte hinzu. Eine Geschichte auf Zeit? „Aber bitte nicht Romeo und Julia“, setzt Schöller dem Publikum eine Grenze, „das hatten wir schon so oft.“ Eine Frau unter den Gästen ist besonders witzig, will Cäsar und Kleopatra sehen, Kleopatra, die sich von der Schlange beißen lässt. „Aha“, wirft Johannes Schöller, der Spielleiter, ein. „Und was macht Cäsar?“ – „Der geht fort – wie alle Männer.“

Noch ein paar solcher Spiele folgen, ansonsten gibt es auch vorbereitetes Theater mit Pfiff: „Schneewittchen, ein Schizophrenie-Spiel.“ Die glühende Hitze haben bald alle im Publikum vergessen und konzentrieren sich auf das, was auf der nicht vorhandenen Bühne passiert. Super.