WEISENAU. Dringenden Handlungsbedarf, um die Sicherheit der Passanten zu garantieren, sieht der Ortsbeirat Weisenau an der Ampelkreuzung Max-Hufschmidt-Straße/Autobahnabfahrt A60. Nicht zuletzt eine bei der Polizei gemeldete Kindesgefährdung wurde im gemeinsamen Antrag aller Fraktionen als ein Grund genannt. Autofahrer, die die Wartezeit bei Staus abkürzen wollen, verlassen nämlich die Autobahn aus Richtung Bingen kommend, queren parallel zur Autobahn die Kreuzung und fahren wieder auf die A 60 auf. Wegersparnis: etwa 300 Meter. Durch „entsprechende Ampelschaltung oder bauliche Veränderungen“ sollte das „direkte Überfahren der Kreuzung“ nun „strikt“ unterbunden werden, so das Gesuch.
Im zweiten gemeinsamen Antrag bat das Gremium um die Erarbeitung des Verkehrskonzepts Heilig- Kreuz-Viertel. „Der unverzügliche Beginn der Planungen ist uns wichtig“, betonte Ortsvorsteher Ralf Kehrein.
Zur Erinnerung: Sowohl der Weisenauer als auch die Ortsbeiräte aus Hechtsheim und der Oberstadt sind stark an einem Verkehrskonzept für das Heilig- Kreuz-Viertel interessiert, das die drei Stadtteile berücksichtigt. Nach dem Treffen der drei Ortsbeiräte mit dem Verkehrsausschuss im Januar teilte das Verkehrsdezernat mit, die Trassenüberlegungen hinsichtlich des fest anvisierten Straßenbahnausbaus befänden sich „in einem sehr frühen Stadium“ und könnte „zeitnah oder auch zu einem späteren Zeitpunkt unbeeinträchtigt eingeleitet werden“. Laut Herbert Egner (FDP) haben die zuständigen Behörden die Planungen gegenwärtig zurückgestellt. Die zeitliche Verschiebung kam für die Fraktionen nicht infrage. Tobias Hoffmann (SPD) forderte: „Die Planungen müssen jetzt und nicht erst in zwei Jahren erfolgen, wenn Fakten geschaffen worden sind.“ Auch Robert Opara (Grüne) hält „es für wichtig, dass nicht zu viel Zeit vergeht, bis sich das Areal weiterentwickelt“ habe. Für Jasper Proske (Linke) sei schließlich „die Verkehrsplanung die Achillesferse des gesamten Projekts“.
Lediglich die Zustimmung der CDU-Fraktion fiel weniger intensiv aus. Der Vorschlag von Annette Wöhrlin, eine Resolution zu verabschieden – der Rat habe schließlich einen solchen Antrag bereits im November 2019 gestellt – kam für das Gremium nicht in Betracht. Nach der Antwort des Verkehrsdezernats habe sich ein neuer Sachverhalt ergeben, wies Kehrein hin. „Die Antwort der Verwaltung wird vermutlich die gleiche sein“, sagte Sarah Federica Augustin (CDU). Kehrein resümierte: „Wir wollen einen attraktiven Tramanschluss. Die Situation rund ums Heilig-Kreuz-Viertel ist jetzt schon sehr kritisch.“