KRIFTEL – „Die Welt ist aus den Fugen geraten. Vor zwei Jahren hat ein Virus unser Leben völlig verändert mit Folgen, die wir alle noch nicht gänzlich absehen können. Aber das was letzte Woche geschehen ist, wird noch viel weitreichendere Folgen haben“, schreibt Bürgermeister Christian Seitz als Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins Kriftel an die Bürgermeister der befreundeten Städte Airaines/Frankreich und Pilawa Gorna/Polen. Die Wiedervereinigung und der Fall des Eisernen Vorhanges habe Hoffnung gemacht auf dauerhaften Frieden in Europa und der Welt, auf Annäherung, Versöhnung, Abrüstung.
„Für mich persönlich und auch für viele Krifteler war es deshalb auch ein Wunsch, neben unserer französischen Partnerstadt zu dritt eine Städtepartnerschaft einzugehen, um im Kleinen die Idee eines vereinten Europas zu leben. Keiner von uns konnte sich im Entferntesten vorstellen, dass es noch einmal Krieg in Europa geben könnte. Durch den verbrecherischen Angriff Putins auf die Ukraine sind wir alle aus diesem schönen Traum gerissen worden. Unzählige Tote, Verletzte und menschliches Leid sind die Folgen und wir schauen alle mit Sorge auf die weitere Aggression Russlands.“ Gemeinsam müsse man Putin zeigen, dass Freiheit und Freundschaft stärker sind, als militärische Gewalt. Auch der Erste Beigeordnete Franz Jirasek und der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Alexander Feist, stehen voll hinter diesen Aussagen.
Da eine Freundschaft nichts wert sei, wenn man sich nicht auch in schweren Stunden gegenseitig unterstütze, hat Seitz gerade den Bürger/innen Pilawa Gornas Hilfe und Unterstützung angeboten. „Bitte gebt uns Bescheid, wenn wir in dieser Situation irgendwie konkret helfen können“, schreibt Seitz. In Polen werden zurzeit hunderttausende Flüchtlinge aufgenommen und versorgt.
Seitz und Jirasek bedanken sich auch bei den vielen Kriftelerinnen und Kriftelern, die bereits Kontakt zur Gemeindeverwaltung aufgenommen und ihre Hilfe angeboten haben. „Zunächst sammeln wir die Kontakte erst einmal, weil noch nicht klar ist, was konkret gebraucht wird. Sobald das klarer wird, kommen wir auf die Bürgerinnen und Bürger zu, die helfen möchten“, so Seitz, der dafür um Verständnis bittet.
Anlaufstelle im Rathaus ist Sozialarbeiterin Semiha Eroglu-Buch. Sie ist zu erreichen unter der Nummer 06192-4004-63 oder semiha.eroglu-buch@kriftel.de.
Tina Schehler
Gemeinde Kriftel