Start Gesellschaft Was gab es einmal für eine Vielfalt

Was gab es einmal für eine Vielfalt

TREBUR – Die Freien Wähler (FW) Trebur wollen der Ödnis im Astheimer Ortskern gegensteuern. Über ein Konzept sollen die Grundversorgung der Bürger gewährleistet und das soziale Miteinander wiederbelebt werden.

Früher gab es hier einmal mehrere Bäckereien und Metzgereien, außerdem Hofläden, größere Tante-Emma-Läden, einen Edeka, einen Spar, ein Quelle-Geschäft, einen Schreibwarenladen, selbstverständlich auch eine Post, ein Café, zwei Banken, zahlreiche Gaststätten und mehr. Heute ist Astheim ein Ort fast ausschließlich zum Schlafen.

An einem Rundgang mit der Fraktionsspitze nahm auch Constantin Mussel teilnahm. Der CDU-Gemeindevertreter unterstützt das Ansinnen der FW. „Die erste große Welle der Schließungen hatten wir zur Jahrtausendwende“, weiß Constantin Mussel. Damals sei es oftmals an der Nachfolge gescheitert. Wenige Jahre später seien Geschäfte und Läden deshalb geschlossen worden, weil es sich schlicht und einfach nicht mehr gerechnet habe.

Fraktionsvorsitzender Martin Kämper und FW-Vorsitzende Hülya Tiril-Müller, die noch nicht ganz so lange in Trebur leben, sind überrascht, was es in dem kleinen Ortsteil früher einmal alles gegeben hat. „Besonders samstagsvormittags pulsierte auf den Straßen das Leben“, weiß Constantin Mussel zu erzählen. Die Gründe für den Niedergang sind schnell erklärt: Die Supermärkte auf der „grünen Wiese“ wurden immer mehr, immer größer und immer preiswerter. Später kam das Internet hinzu.

Einig sind sich die FW-Politiker und der CDU-Mann: Man kann das Rad nicht mehr zurückdrehen. Die Vielfalt von früher wird es nicht mehr geben. Martin Kämper kann sich aber vorstellen, dass sich in Astheim wenigstens erst einmal Lebensmittelanbieter ansiedelt, der eine qualitativ so anspruchsvolle Ware anbietet, dass die Kunden sogar von weiterher nach Astheim kommen. Ähnlich wie beim Unternehmen Fischmaster in Trebur-Hessenaue. Hülya Tiril-Müller kann sich ein Lebensmittelgeschäft vorstellen, das von Menschen mit Handicap betrieben wird, das weniger umsatzabhängig ist.

Eine Ansiedlung könnte ausreichen, die Wiederbelebung des Astheimer Ortskerns langsam wieder in Gang zu setzen – so die Hoffnung der Freien Wähler.

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Seit ihrer ersten Ausgabe bin ich in verschiedenen Bereichen engagiert bei Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Heute verantworte ich die Ausgaben "Mainz", „Mainz-Mitte“ und „Mainz-Mombach“. „Die lokale Berichterstattung ist für mich immer wieder etwas Besonderes, da man hier ganz nah an den Menschen ist“, möchte ich, Jahrgang 1964, meine Arbeit beschreiben. „Außerdem ist Mainz eine tolle Stadt mit einem tollen Umfeld.“