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Wirtschaftsminister Al-Wazir besucht Essity

KOSTHEIM – Früher nannte man das Werk die Zellulosefabrik, doch in den weit über 134 Jahren des Bestehens hat sich viel gewandelt, nicht nur der Name und das Marketing-Konzept. Heute heißt der Papierhersteller Essity und geradezu revolutionär mutet der neue Kreislauf an, bei dem aus den gebrauchten Papierhandtüchern wieder neue Hygienepapierprodukte entstehen. Der hessische Wirtschaftsminister, Tarek Al-Wazir, besuchte das Werk in Kostheim, in dem der weltweit erste Recyclingservice für Papierhandtücher maßgeblich mitentwickelt worden ist. Beim Rundgang durch die Altpapieraufbereitung ließ er sich das System Tork PaperCircle, das gerade mit dem Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet worden ist, erklären. Anschließend nahm er an der offiziellen Eröffnung einer neuen Produktionshalle teil.

Rundgang mit Minister Al-Wazir durch die Altpapieraufbereitung. Unter der Marke Tork bietet Essity den Service mittlerweile in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Schweden an. Foto: Helene Braun

Essity ist das weltweit erste Unternehmen, das mit Tork PaperCircle einen Recyclingservice für Papierhandtücher anbietet. Werkleiter Thorsten Becherer sagte: „Unser Ziel ist es, zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft beizutragen, doch sie funktioniert nur, wenn alle Partner eng zusammenarbeiten.“ Und so geht es: Bei den Teilnehmern, unter denen Becherer auch gerne das Wirtschaftsministerium sehen würde, steht im Waschraum ein eigener Behälter für gebrauchte Tork-Papierhandtücher, der vom Reinigungspersonal separat gehalten wird. Dieser wird ins Essity-Werk Kostheim gebracht, wo die Handtücher zu neuem Hygienepapier verarbeitet werden. Es heißt, dass dies nur drei- oder vier Mal funktioniere, aber Papieringenieurin Anne-Katrin Klar, die das Verfahren entwickelt hat und das Projekt leitet, weiß: „Es geht sehr viel öfter, der Kreislauf ist nahezu unbegrenzt.“

Rundgang mit Minister Al-Wazir durch die Altpapieraufbereitung. Unter der Marke Tork bietet Essity den Service mittlerweile in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Schweden an. Foto: Helene Braun

Tarek Al-Wazir zeigte sich sehr interessiert beim Rundgang durch die Hallen mit den mächtigen Maschinen und beeindruckt von der Idee, Papierhandtücher im Rohstoffkreislauf zu halten. „Das ist ein gutes Beispiel für eine marktorientierte Initiative, die schnell zu greifbaren Ergebnissen führen kann.“ Verglichen mit derzeitigen Abfallentsorgungsmaßnahmen hat man es hier mit einem um mindestens 40 Prozent reduzierten CO2-Fußabdruck zu tun.

Zur Eröffnung der neuen Produktionshalle kam auch Wiesbadens Bürgermeister Dr. Oliver Franz. Die Halle ist das Herzstück einer und 20 Millionen Euro hohen Investition. Mit dem Neubau geht die Neuorganisation der Papierverarbeitung einher. Bis 2021 sollen fast alle Verarbeitungslinien umgezogen, umgebaut oder modifiziert sein.