Start Mainz-Mombach Zehn Kontrollkilometer für die Sicherheit

Zehn Kontrollkilometer für die Sicherheit

Mombach – Im Regen und in der Abenddämmerung hat die Mombacher Freiwillige Feuerwehr eine fiktive Rettungsfahrt durch Mombach vorgenommen. Etwa zehn Kilometer durch die engen Gassen und Straße des Stadtteils führten zu einem Ergebnis, das zufriedenstellt. Es gab verhältnismäßig wenige Falschparker, die den Weg des Feuerwehrleiterwagens versperrten.
Manche Straße, die die Mombacher für gewöhnlich als ziemlich zugeparkt kennen, präsentierte sich allerdings am Abend der Testfahrt erstaunlich aufgeräumt und hindernisfrei. Das Musterbeispiel: das Straßenviereck rund um die Pestalozzischule. Kein einziger Falschparker.

Die Falschparker traf die Kolonne, die aus mehreren Feuerwehrautos bestand, durchaus woanders. An der Ecke Scharnhorststraße und Weiherstraße zum Beispiel. An der Stelle kommt der Feuerwehrleiterwagen kaum um die Kurve. Das Autokennzeichen weist auf keinen Mainzer Autobesitzer hin. Der Fahrer, der sich wenig später am Ort des Geschehens einfindet, zeigt Einsicht und erhält einen Strafzettel. Kostenfaktor: 20 Euro.
Die Feuerwehr wird während der Testreise – so ist es auch in den anderen Stadtteilen bei den vergleichbar organisierten Testfahrten üblich – von den Mitarbeitern der städtischen Verkehrsüberwachung begleitet. Abgeschleppt wird der Wagen nicht, entscheiden sie. Das passiere nur dann, wenn die Feuerwehr gar nicht durchkommt, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Genau das passiert aber in der der Heckerstraße. Hier und genau auf einer Sperrfläche steht ein Osnabrücker Pkw. Der Fahrer ist nicht auffindbar.
Der Tross zieht nach einer Pause, zu der im Übrigen das lange Rangieren des Feuerwehrleiterwagens zählt, weiter. Auf den Abschleppwagen wartet er nicht.

„Ich finde eine solche Aktion total wichtig, weil sie – zumindest kurzfristig – die Bevölkerung darauf aufmerksam macht, dass rücksichtsloses oder auch nur unüberlegtes Parken der Feuerwehr und den Rettungsdiensten an vielen Stellen die Durchfahrt versperren und damit Einsätze erschweren beziehungsweise unmöglich machen und Leben gefährden“, sagt die Mombacher Ortsvorsteherin, Dr. Lossen-Geißler (SPD).
Knapp zwei Stunden benötigt die Feuerwehr für eine sehr spitzfindig konzipierte Route, welche zum Teil den Westring, Alt-Mombach rund um die Turnhalle sowie die Ecke Am Mahnes und die Suderstraße passiert, bevor sie in der Köppelstraße offiziell endet.

Zehn Verwarnungen für zehn Kilometer. Die Feuerwehrleute und das Team der Verkehrsüberwachung nutzen die spontanen Kontakte zu den Bürgern, die das Spektakel zufällig beobachten, für Gespräche. Es gehe nicht um Bestrafung durch Strafzettel, vielmehr um Aufklärung, heißt es dann. Während sich die Ortsvorsteherin wünscht: „Gut wäre es, wenn die Wirkung langfristig anhalten würde“, hat die Feuerwehr bereits eine andere Idee. Eine weitere fiktive Fahrt könnte es bald, vielleicht gar in einem halben Jahr, wieder geben.