ZORNHEIM -Zu den Gemeinden mit den malerischsten Fernblicken auf Rheinhessen gehört ohne Zweifel Zornheim. Den Klimaschutz klar vor Augen, bemüht sich die Gemeinde seit Langem um die Erhaltung der Natur für die kommenden Generationen. „Die Klimaschutzmaßnahmen werden bei uns begleitend durchgeführt“, sagt der Ortsbürgermeister der Gemeinde, Dennis Diehl (CDU). „Das muss noch nicht mal immer einen großen Aufwand bedeuten.“Anlässlich des 200. Jubiläums Rheinhessens pflanzten die Bürgergemeinsam mit der Gemeinde, die einen Hektar Land zur Verfügung stellte und der „Stiftung Wald zum Leben“ einen Jubiläumswald: mit 200 neuen Bäumen. Weitere 100kamen später dazu in einer ergänzenden Aktion, die Fläche wurde erweitert. 2018 pflanzten die Zornheimer einen Hain, den „Bürgerwald“: mit Raum für Wildkräuter und Blumen. Über 100Personen stifteten dafür weitere 100 Bäume. Die Pflege der Pflanzungen hat wiederum die erwähnte Stiftung übernommen. „Neben solchen Aktionen werden wir im nächsten Baugebiet versuchen, dreierlei eher passive Maßnahmen umzusetzen“, so Diehl. Wie etwa beispielsweise auf eine zentrale Wärmeversorgung verzichten. „Nicht aus Bequemlichkeit, sondern weil viele Bauherren heute schon weit effizientere Heizanlagen einbauen.“ Das Nahwärmenetz spielt im Ort seit Jahren eine Rolle.
Die Nahwärmeversorgung mit Holzpellets funktioniert im Baugebiet „Pfortengewann II“ seit 2007. An die Wärmeversorgung des Sportlerheims ist die kommunale Kita (Haus der Entdecker) geknüpft. Der Synergieeffekt: Der Sportbetrieb benötigt die Energie am Abend und an den Wochenenden, der Kindergarten in der Zeit dazwischen. In der neuen Drei-Feld-Sporthalle wird die Wärmeversorgung mit Holzpellets sichergestellt. Darüber hinaus werde die Vorbereitung für eine Fotovoltaikanlage in die Planung mit aufgenommen, so Diehl. „Ich möchte an der Stelle für Fotovoltaikanlagen werben“, sagt er. Die Installation von Solarmodulen erfolgte auf der Gemeinde-Kita, dem alten Rathaus und dem Ulmenplatzhaus. Im Rahmen von energetischen Sanierungen erhielten die Kita und die Lindenplatzhalle neue Fenster und Türen. Dem „Haus der Entdecker“ spendierte die Gemeinde die Wärmedämmung und außen liegende Jalousien. Die Raumlufttechnik sorgt im Gebäude für die Wärmerückgewinnung. In der katholischen Kita erfolgte die Erneuerung der Verglasung. Zu weiteren Klimaschutzmaßnahmen gehörte die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf Leuchtdioden. „Einfacher wäre es, die Planung von Baugebieten gänzlich einzustampfen. Das wäre aber zu einfach.“ Jetzige Planungen sollten fortgeführt werden. Aber es werde neue Wohn-und Lebenskonzepte geben müssen, „diese müssen von langer Hand geplant sein“. Gleichwohl wurden der Natur bereits rund acht Hektar an Ausgleichsflächen zurückgegeben, die die Gemeindebeispielsweise für Neubaugebiete beansprucht hatte. Eine weitere konkrete Absicht: „Die Begrünung in den Vorgärten hätte Diehl gerne verpflichtend in den Satzungen verankert, „um Steinwüsten zu vermeiden, wie wir sie leider in Neubaugebieten sehen können“.