Start Mainz-Mombach Für eine starke Genossenschaftsbank in Rheinhessen Fusion - Generalversammlung der Genobank Mainz...

Für eine starke Genossenschaftsbank in Rheinhessen Fusion - Generalversammlung der Genobank Mainz gibt grünes Licht

Dr. Peter Nass fungierte als Moderator bei der Generalversammlung der Genobank. Foto: Claudia Röhrich

MOMBACH – Alle Redner bei der ordentlichen Generalversammlung der Genobank Mainz in Mombach haben den zunehmenden Fachkräftemangel angesprochen, der nicht nur dem Geldinstitut in Mombach stark zusetzt. Dies sei keine erfreuliche Entwicklung, wenn Stellen nicht besetzt werden können, lautete der Tenor. Daher habe man im August 2023 eine strategische Neuausrichtung der Bank über eine Verschmelzung mit der VR Bank Alzey-Land-Schwabenheim angedacht. „Es ist ein Wandel der Zusammenarbeit, ein Wandel des Arbeitslebens“, stellte Dr. Peter Nass, Vorstandsvorsitzender der Genobank, fest.

Der neue und bisherige Mombacher Ortsvorsteher Christian Kanka (SPD). Foto: Claudia Röhrich

Die Verschmelzung sei „sowohl für unsere Kunden als auch für unsere Mitarbeiter ein Gewinn“, versicherte er. Formell kündigte sich der Schritt im weiteren Verlauf der Sitzung, nachdem das Verschmelzungsgutachten verlesen wurde. Ebenfalls stellten sich bei der Versammlung zwei Vorstandsmitglieder des Fusionspartners, der VR Bank Alzey-Land-Schwabenheim, vor. Dem Verschmelzungsvorhaben hatte die Versammlung zugestimmt, wie übrigens allen anderen Abstimmungen in der Sitzung.

Die künftige Bank wird den Namen „Raiffeisenbank in Rheinhessen eG“ tragen. Dieser habe eine ausgeprägte lokale Präsenz, da war man sich mit den Mitgliedern einig. „Zusammen geht mehr“ soll der neue Slogan der geeinten Bank lauten. Nach Mitteilungen beider Partner entsteht mit der Fusion eine starke Genossenschaftsbank mit einer Bilanzsumme von 482 Millionen Euro und 63 Mitarbeitern. Bei der Genobank Mainz waren zum 31. Dezember 2023 42 Mitarbeiter darunter fünf Azubis beschäftigt.

Mark Stehle vom Vorstand der Genobank trug den Bericht der Verschmelzung vor. Foto: Claudia Röhrich

Im Laufe der letzten Jahre haben sich die Gründe für Fusionen verschoben, hieß es zur Erläuterung. Die Möglichkeit, Synergien durch Kostendegressionseffekte zu erreichen, ist abgelöst worden von regulatorischen Herausforderungen, Digitalisierung, Fachkräftemangel und Betriebsgröße. „Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass wir im attraktiven Geschäftsgebiet der Genobank Mainz mit vereinten Kräften neue Potenziale erschließen können“, sagte Dr. Nass.

Das gemeinsame Institut werde die bestehenden Herausforderungen in der Bankenbranche besser bewältigen können, hieß es. Das neue Geschäftsgebiet besteht dann aus drei Filialen und einer Selbstbedienungsfiliale. In der rheinhessischen Region zwischen Bornheim, Schwabenheim und Mainz-Mombach haben die beiden Banken ihren Sitz. Beide Partner treiben den Prozess voran und streben einen Kooperationsvertrag an, der bis zum offiziellen Zusammenschluss eine Zusammenarbeit auf der vertrieblichen und betrieblichen Ebene regeln soll. Ein Verschmelzungsvertrag soll zudem alle Abmachungen für die Zukunft als gemeinsames Geldinstitut rechtssicher festhalten.

Die Kunden werden die ihnen vertrauten Ansprechpartner behalten, die zugleich durch die Entlastung von Verwaltungsaufgaben mehr Zeit für Beratung und Betreuung erhalten. Beim Umgang mit Mitgliedern und Kunden steht künftig die persönliche Betreuung im Vordergrund. Die Verschmelzung wird zudem die Arbeitgeberattraktivität steigern und so mehr Möglichkeiten eröffnen, um fachgerechte Mitarbeiter für die neue Bank zu gewinnen und zu binden, trotz Fachkräftemangel.

Auch für Kunden der VR Bank Alzey-Land-Schwabenheim bleiben bis zur technischen Fusion am 24. August 2024 alle bisherigen Bankdaten gültig. Es soll außerdem keine Kündigungen geben.

Horst Nothelfer vom Vorstand der Genobank trug den Bericht des Vorstands vor. Foto: Claudia Röhrich

Zu den weiteren Sitzungspunkten gehörten unter anderem die Berichte des Vorstands und des Aufsichtsrates. Für das Geschäftsjahr 2023 wurde ein solider Gewinn von 2,6 Millionen Euro im Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit ausgewiesen, der der Bank sowohl die Bildung von Rücklagen als auch die Sonderausschüttung einer Dividende ermöglichte.

Die Risikovorsorge beschränkte sich 2023 auf moderate Beträge und war per saldo mit den Zuschreibungen aus Wertpapieren sogar positiv. Zu den wichtigen Punkten aus der Sicht der Mitglieder gehörte die Ausschüttung einer Dividende von 4,25 Prozent. Außerdem: Der aktuelle Aufsichtsrat wurde entlastet und bei den turnusmäßigen Wahlen wurden fünf Kandidaten und eine Kandidatin für das Gremium einstimmig gewählt.

Autorin: Claudia Röhrich