Start Bischofsheim Sechs Feuerwehrmänner geehrt Feierstunde im Groß-Gerauer Landratsamt

Sechs Feuerwehrmänner geehrt Feierstunde im Groß-Gerauer Landratsamt

Landrat Thomas Will (links) gratulierte den Geehrten zur Verleihung des Feuerwehr-Ehrenkreuzes in Bronze: Michael Lechner, Daniel Schmiele-Klanitz, Andreas Braun, Sönke Seewald, René Gitter und Wolfgang Pauli (von links). Foto: Kreis

KREIS GROSS-GERAU – Premiere im Groß-Gerauer Landratsamt: Erstmals wurden bei einer Feierstunde des Kreises nur Feuerwehrleute für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Sechs waren es an der Zahl: Wolfgang Pauli und Sönke Seewald (beide Feuerwehr Königstädten und Kreisbrandmeister), Daniel Schmiele-Klanitz (Feuerwehr Pfungstadt und Kreisbrandmeister), Andreas Braun (Feuerwehr Riedstadt-Erfelden), Michael Lechner (Feuerwehr Mörfelden-Walldorf) und René Gitter (Stadtbrandinspektor, Feuerwehr Ginsheim-Gustavsburg). Sie alle erhielten für ihre Leistungen das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze.

Landrat Thomas Will begrüßte sie mit ihren Angehörigen und weiteren Gästen im Georg-Büchner-Saal, wo das Trio Tastenstreich auf bewährte Weise für die musikalische Einrahmung der Feier sorgte. Der Landrat dankte für die „harmonische Zusammenarbeit“ seit fast 25 Jahren.

„Ehrenamt ist kein Luxus, sondern für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft unentbehrlich“, sagte der Landrat in seiner Laudatio auf die Feuerwehrleute, die anderen Menschen bedingungslos helfen, „ohne anfangs zu wissen, was bei dem jeweiligen Einsatz genau auf sie zukommt“. Im Katastrophenfall seien es meist die Feuerwehrleute – wie auch die Helfer*innen von DRK, THW oder anderen Rettungsdiensten -, die zuerst an Ort und Stelle sind.

Auch in der jüngeren Vergangenheit gab es wieder reichlich zu tun. Landrat Will hob ein paar wichtige Einsätze hervor, wie etwa die Hubschraubernotlandung Anfang März in Gernsheim, der schreckliche Unfall auf der B43 im Februar, Großbrände in Büttelborn und Bischofsheim und zuletzt das Feuer in einer Unterkunft für Geflüchtete in Gustavsburg. Die Feuerwehr war auch beteiligt, als kürzlich an der A60 der Kampfmittelräumdienst sondierte, ob an der A60 in Höhe Rüsselsheim Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg liegen.

Solidarität und Zusammenhalt sind wichtig bei der Arbeit der Feuerwehren. Mindestens genauso wichtig aber ist die Ausstattung, damit die Einsatzkräfte ihren Aufgaben und immer neuen Herausforderungen – seien es vermehrte Waldbrände oder Starkregenereignisse – nachkommen können. „Rotes Kreuz, THW und die Freiwilligen Feuerwehren brauchen die nötige Ausrüstung – und der Kreis unterstützt dabei so gut er kann“, sagte Thomas Will. „Denn die Gerätschaften sind alles andere als teures Männer-Spielzeug.“ Durch den Klimawandel gebe es vermehrt extreme Wetterereignisse. Darauf müsse man vorbereitet sein. Niemand sollte sich später hinstellen und sagen, „wir konnten ja nicht wissen, dass solche Ereignisse vorkommen“.

Der Kreisausschuss des Kreises Groß-Gerau


Informationen zu den Geehrten:

Wolfgang Pauli (FF Königstädten und Kreisbrandmeister)
Herr Pauli ist seit dem 27.09.1984 in der Einsatzabteilung. Zunächst war er in der Freiwilligen Feuerwehr Rüsselsheim und wechselte dann in die Freiwilligen Feuerwehr Rüsselsheim – Königstädten. In der Zeit von 1996 bis 2001 war er stellvertretender Stadtbrandinspektor und von 2001 bis 2006 Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Rüsselsheim. Seit dem 15.03.2014 ist Wolfgang Pauli zusätzlich als Kreisbrandmeister für den Kreis Groß-Gerau tätig. Im Rahmen seiner Tätigkeit in der FF Rüsselsheim hat er den Umwelt- und Gefahrstoffzug mit aufgebaut und sich hierbei vor allem um den Bereich Dekontamination gekümmert. Als Kreisbrandmeister übernimmt er den TH-VU betreut diesen fachlich und bringt entsprechende Ideen und Innovationen mit ein. Auch für den Bereich Führungsgruppe Technische-Einsatz-Leitung (TEL) zeichnet sich seine Verantwortlichkeit in dem Maße aus, dass er bis zur heutigen Ausbaustufe weiterentwickelt hat. Persönlich führt er Schulungsmaßnahmen für die Führungsgruppe TEL durch.

Sönke Seewald (FF Königstädten und Kreisbrandmeister)
Herr Seewald war in der Zeit von 1998 – 2012 in der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Ginsheim-Gustavsburg. Er kam als „Rettungsdienstler“ zur Feuerwehr GiGu und machte hier die Ausbildung bis zum Zugführer. Von 2004 bis 2012 war er Kassierer im Feuerwehrverein (Mitorganisator des 125 Jubiläums der Feuerwehr Ginsheim im Jahr 2006). Und entscheidend war er an der Beschaffung des ersten AED (Automatisierter externer Defibrillator) im Jahr 2005 für die Stadtteilfeuerwehr Ginsheim beteiligt – damals waren diese Geräte noch etwas Besonderes, nicht nur bei Feuerwehren. Herr Seewald förderte durch seine damalige Tätigkeit beim ASB OV Mainspitze die Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr und zeichnete mitverantwortlich für die Aus- und Fortbildung der Feuerwehrsanitäter. In der Zeit von 2010 – 2023 wechselte er in die Freiwillige Feuerwehr Nauheim und ist seit dem 23.02.2023 in der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Königstädten. Seit dem 15.03.2014 ist er zusätzlich als Kreisbrandmeister tätig. Nach seiner rettungsdienstlichen Fortbildung ist er als Brandschutzaufsichtsdienst sowie im Lagedienst vielseitig einsetzbar. Seit fast einem Jahrzehnt übt er die Funktion des Rechners des Kreisfeuerwehrverband GG aus und ist in dieser Funktion für die Verwaltung der Sozialfonds und Sterbekasse des Kreisfeuerwehrverband GG; zudem nimmt er als Delegierter an Landesfeuerwehrverbands- und Bezirksfeuerwehrverbands-Versammlungen teil.

Daniel Schmiele-Klanitz (FF Pfungstadt und Kreisbrandmeister)
In der Zeit von 1989 – 1991 war Herr Schmiele-Klanitz in der Jugendfeuerwehr aktiv. Von 1996 bis 28.03.2023 war er in der Einsatzabteilung in der Freiwilligen Feuerwehr Wolfskehlen, später wechselte er in die Freiwillige Feuerwehr Pfungstadt. Er ist seit 2008 zusätzlich als Kreisbrandmeister für den Kreis Groß-Gerau tätig. Bis zu seiner Ernennung zum Kreisbrandmeister war er selbst Kreisausbilder im Bereich Maschinist, danach übernahm er die fachliche Aufsicht des Maschinisten-Lehrgangs und Sprechfunk-Lehrgang. Durch seinen Umzug ist er mittlerweile in der FF Pfungstadt tätig. Zusammen mit Sönke Seewald und Wolfgang Pauli vertritt er den Landkreis Groß-Gerau und ist auch überörtlich an Einsätzen beteiligt. Die drei sind Mitglieder der Führungsgruppe Technische-Einsatz-Leitung, Führungsstab Katastrophenstab und übernehmen zusätzlich Dienste im Bereich Brandschutzaufsichtsdienst und Lagedienst.

Andreas Braun (FF Riedstadt-Erfelden)
Andreas Braun, Jahrgang 1985, ist im März 1996 in die Jugendfeuerwehr Erfelden eingetreten. 2003 erfolgte die Übernahme in die Einsatzabteilung Erfelden. Von 2006 bis 2009 war er Jugendfeuerwehrwart. In der Einsatzabteilung war er Betreuer in der Jugendfeuerwehr und zudem Gerätewart der Feuerwehr. Er qualifizierte sich zum Gruppen- und Zügeführer und ist seit 2023 stellvertretender Wehrführer der Feuerwehr Erfelden. Auf Kreisebene hat sich Andreas Braun ebenfalls engagiert: seit 2008 ist er Kreisausbilder für den Truppführerlehrgang, inzwischen leitet er den Lehrgang. Andreas Braun arbeitet bei der Werkfeuerwehr Fraport. Er ist durch und durch Feuerwehrmann, er bildet sich ständig weiter. Überaus großes Engagement sind sein Markenzeichen; er ist für die Ausbildung insgesamt in der Feuerwehr Erfelden verantwortlich, war auch am Aufbau der Unwetterzentrale Riedstadt beteiligt und hat das Team für die Realbrandausbildung mit aufgebaut.

Michael Lechner (FF Mörfelden-Walldorf)
Herr Lechner trat 2005 in die Einsatzabteilung der Feuerwehr Gernsheim ein, 2008 wechselte er in die Einsatzabteilung Mörfelden der Feuerwehr Mörfelden-Walldorf. Bis auf eine kurze Unterbrechung ist er seitdem aktives Mitglied. In Mörfelden zeichnet er sich besonders durch seine Mithilfe in der ELW-Gruppe aus, in der er häufig auch als Ausbilder eingesetzt wird. Besonders die Themen Funk, Stabsarbeit und die Einsatzsoftware EDP liegen ihm am Herzen, weshalb er jahrelang als Kreisausbilder Funk eingesetzt wurde, zudem ist er in der Führungsgruppe TEL tätig und fungiert für den Kreis als Ansprechpartner für die Software EDP. In Mörfelden hat er geholfen, EDP zu einem unverzichtbaren Programm für die Feuerwehr werden zu lassen.

René Gitter (Stadtbrandinspektor FF Ginsheim-Gustavsburg)
In der Zeit von 1991 bis 1997 war René Gitter in der Jugendfeuerwehr in Meißen (Sachsen) und wechselte 1997 in dort in die Einsatzabteilung bis er 2002 schließlich in unseren Kreis und hier zur Feuerwehr Ginsheim-Gustavsburg wechselte. Seit 2007 hat er die Führungsfunktion als stv. Wehrführer und Wehrführer der Ortsteilfeuerwehr Gustavsburg inne, später wurde er stellvertretender Stadtbrandinspektor und seit 2023 ist er schließlich Stadtbrandinspektor der Feuerwehr Ginsheim-Gustavsburg. Außerhalb der Dienstzeiten trainierte er Mitglieder der Feuerwehr GiGu und machte sie fit für das Fitnessabzeichen der Feuerwehr. Als Ausbilder organisiert er auch Lehrgänge am Standort, zum Bsp. CSA-Träger (ChemikalienSchutzAnzug); zudem ist er als Kreisausbilder „Technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen“ (kurz TH-VU) im Einsatz.