HECHTSHEIM – Chaos pur sowie jede Menge Irrungen und Wirrungen, garniert mit viel Klamauk und jeder Menge Spaß: Das sind die Hechtsheimer Prosackos, die es nun auch mit ihrem 14. Stück „In aller Feindschaft – die alten Ärzte“ anlässlich der Kerb im proppenvollen Theaterzelt im Karthäuserhof so richtig krachen ließen. An zwei Abenden lieferten sie stichhaltige Argumente, warum man um diese Hechtsheimer Klinik als Kassenpatient einen großen Bogen machen sollte. Für das begeisterte Publikum gab es trotzdem viel zu lachen.

Schon zu Beginn des Stückes, als sich Prof. Dr. Drill Bohrer (Hans-Peter Bohland) für eine Knochensäge aus einem Baumarktprospekt interessiert, wird klar, dass in dieser Klinik nicht nach dem neuesten Stand der Medizin gearbeitet wird. Das bestätigt dann auch die Kassenärztliche Vereinigung, die eine Überprüfung und einen Besuch ankündigt, wie Frau Susi Sasse-Sörensen (Irene Bohland) einem Schreiben entnimmt. Helle Aufregung in der Klinik und hektische Betriebsamkeit: Um die Ärztedichte im Klinikum zu erhöhen, wird Tierarzt Dr. Trinkmann (Hubert Meier) engagiert, was sich als Fehler erweist. Oberschwester Rabiata (Nadine Meurer) verpasst dem Bauer Konrad (Konrad Meier) einen Einlauf, und die Oma (Annette Meier) will sich ständig freimachen. Der Running Gag zwischendurch: Sämtliche Akten und Datenschutzerklärungen landen in der Ablage Reißwolf, was für viele Lacher im Publikum sorgt. Es gibt auch etwas Lokalkolorit: Patientin Tamara Herda Humus (Karin Wahl) aus Mexiko ist eine Anspielung auf die neue Ortsvorsteherin, die aus dem gleichen Land stammt.

Im zweiten Teil gibt es dann Rückblenden auf frühere Stücke der Prosackos und der reale Hechtsheimer Arzt Dr. Klaus Koser hat einen umjubelten musikalischen Gastauftritt an der Gitarre. Das Ehepaar Hoppe (Petra Georgen und Franz Josef Ringel) – sie dominant, er schüchtern – sorgt für weitere Lacher. Am Ende sind sich alle sicher, dass die Kassenärztliche Vereinigung doch nicht erscheint. Als alle fröhlich am Trinken sind, betritt der Überprüfer Karl Durchleuchter (Karl Georgen) die Bühne, und für die Klinik sieht es trübe aus. Mit dem gemeinsam gesungenen „Im Karthäuserhof nachts um halb eins“ endete der vergnügliche Abend.