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Auch Weisheiten fürs Leben dabei

NIEDER-OLM – Handy, Konsolen und MP3-Player sind beim Ferienprogramm in der Verbandsgemeinde tabu. In den Kursen für Upcycling und Karate in der IGS Nieder-Olm, bei denen die Lokale Zeitung einmal näher hinsah, wurden die Geräte auch sicher nicht vermisst. Viel Spannendes zu erleben gab es und gibt es noch bis Ferienende. Dafür hat VG-Jugendpflegerin Claudia Grieshaber gesorgt. Und dabei geht es nicht nur sportlich oder handwerklich und musisch zu, ein paar Weisheiten fürs Leben sind auch darunter.

Bei Ingo Frommer im Karate- und Qi Gong-Kurs lernen die Kinder, wie man sich bei einem Angriff verteidigen kann. Aber es funktioniert zuweilen nicht nur körperlich, auch verbal: „Wenn jemand das A-Wort zu euch sagt, könnt ihr antworten: ´Angenehm! Und ich heiße Paul`.“ Spielerisch beginnt es mit dem Kennenlernen in der Sporthalle der IGS, alle laufen im Kreis und jeder gibt dabei jedem die Hand. Das schafft nicht nur Nähe, es bringt auch eine Menge Spaß. Danach geht es an die ersten Techniken.

Bei Ingo Frommer lernen die Kinder, sich zu verteidigen, der achtjährige Lorenz hat schon Erfahrung. Foto: Helene Braun

Privatpersonen und Vereine beteiligen sich am Ferienprogramm. Am Tag schaffen es rund 150 Kinder in die vielfältig gestalteten Kurse, über 3000 Anmeldungen hat Claudia Grieshaber erhalten. „Viele wählen mehrere Kurse, wir haben diesmal 400 bis 500 Kinder im Ferienprogramm.“ Ehrenamtliche Betreuer, zumeist junge Leute wie Kevin Goraczewski im Upcycling-Kurs, helfen, die Menge zu bewältigen. Hier basteln zeitgleich 24 Kinder, auch solche mit Einschränkungen, daran, aus Abfall etwas Wertiges zu machen. Aufwerten statt wegwerfen ist das Motto. Der Abiturient hilft gerade dem siebenjährigen Nils, aus dem Pappzylinder einer Toilettenpapierrolle den Körper eines Äffchens zu gestalten. Ohren und Gesicht hat Nils bereits aus einer Vorlage ausgeschnitten. Andere gestalten Obstschalen aus angemalten Plastikresten. In einem Korb finden die Kinder alles, was sie brauchen. Auch für die, die selbst nichts mitgebracht haben, ist gesorgt. Und so entstehen an einem Vormittag Vogelhäuschen, Tiere oder Stiftehalter.

„Wir haben einen coolen Ferienjob“, freut sich die 18-jährige Prüne Wambre. „Ich mag den Umgang mit Menschen, ganz gleich ob Kinder oder Senioren.“ Mit einem behinderten Jungen spielt sie gerade Karten, denn jedes Kind macht das, was es kann. Und wenn die eigenen Ideen mal nicht so sprudeln, dann helfen die Betreuer bei der Findung. Dass es nicht mehr ganz so viele Ausflüge wie früher im Programm gibt, erklärt Grieshaber mit dem nachlassenden Interesse der Familien. „Wir haben jetzt eine gute Mischung aus Ausflügen, Sport und Kreativem“, sagt sie und erinnert sich an die eigene Kindheit. „Ich war als Jugendliche immer gerne dabei.“