Lokale Zeitung: Herr Weidmann, der Sommer 2018 ist sehr warm. Wie heiß werden die Verhandlungen um die Eingemeindung nach Ingelheim geführt?
MARTIN WEIDMANN: In der Tat, ein heißer Sommer. Bei der Eingemeindung bleiben wir ganz cool. Die Verhandlungen sind lange abgeschlossen. Weite Teile der Verwaltung, wie der Bau- und Sozialbereich, sind bestens in der Stadtverwaltung integriert, der Bauhof seit fast 20 Monaten. Die Finanzabteilung und das Ordnungswesen folgen in den kommenden Monaten. Nicht alles läuft reibungslos, doch bin ich mit den aktuellen Entwicklungen sehr zufrieden. Bei der Bauleitplanung haben wir durch die Unterstützung der Ingelheimer Bauverwaltung einen riesigen Sprung nach vorne gemacht.
Was liegt dem Ortsbürgermeister bis zur Fusion in 2019 politisch am meisten am Herzen?
MARTIN WEIDMANN: Wir sind seit zweieinhalb Jahren mit dem Städtebauförderprogramm beschäftigt. Es wäre super, wenn wir bis Ende 2018 das Intergrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) verabschiedet bekämen. Wir hätten die Chance, endlich die Pläne zum Erwerb und zur Gestaltung des Markthallenareals umzusetzen. Wichtig ist die Erschließung der Lennebergstraße. Hierfür hat der Ortsgemeinderat die Weichen gestellt, so dass die Umsetzung im kommenden Jahr erfolgt. Brandheiß und auf dem Weg der Umsetzung ist der Parkplatz in Heidenfahrt. Mit dem neuen Aufstellungsbeschluss für die Erweiterung wurden die Grundlagen geschaffen, dass der Parkplatzbau 2019 erfolgen kann.
Wie steht es um den Heidesheimer Haushalt? Ist das Projekt Bug Windeck etwa tot?
MARTIN WEIDMANN: Burg Windeck lebt mehr denn je. Der Ortsgemeinderat hat die Planung für die zukünftige öffentliche Nutzung verabschiedet und die Grundlage für den neuen Bauantrag geschaffen. Gemeinsam mit dem OB der Stadt Ingelheim, Ralf Claus, wollen wir die finanziellen Voraussetzungen für Fertigstellung des Innenausbaus schaffen. Parallel laufen Gespräche mit der Kommunalaufsicht. Beim Haushalt gibt es Gespräche mit der Kommunalaufsicht, bei denen uns Oberbürgermeister Claus sehr unterstützt. Bei der etwas angespannten Haushaltslage sollen unsere dringend notwendigen Vorhaben nicht aufgeschoben werden.
Wie schätzen Sie derzeit die Stimmung im Ort ein? Hat die Vision der Eingemeindung neue Kräfte geweckt?
MARTIN WEIDMANN: Es ist ein deutlicher Aufwind quer durch die Bürgerschaft in Heidesheim zu spüren; durch viele Gruppen, die sich durch die Ehrenamtsinitiative gegründet haben und durch die vielen Punkte, die wir im Ortsgemeinderat aufgegriffen und umgesetzt haben. Ich nehme eine sehr positive Stimmung wahr.
Wird man Martin Weidmann in der Ingelheimer Lokalpolitik erleben?
MARTIN WEIDMANN: Definitiv. Dass ich nicht als Ortsvorsteher kandidiere, bedeutet nicht, dass ich der Kommunalpolitik den Rücken kehre. Ich würde gerne mit dem Wissen, das ich mir als Ortsbürgermeister angeeignet habe, meine Heimatgemeinde im Stadtrat vertreten. Es wird sehr wichtig sein, dass wir mit einer guten Heidesheimer Mannschaft im neuen Stadtrat den Stadtteil vertreten. Die angestoßenen Maßnahmen sollen umgesetzt werden. Der wichtigste Punkt ist es, einen deutlichen Schwerpunkt auf die Wahrung unserer Identität zu legen. Alle Kräfte sind gefordert, vor allem die eines zukünftigen Ortsvorstehers, der in der Lage sein muss, die Strukturen der Gemeinde sehr gut zu kennen, Zwänge und Sorgen der Bürgerinnen, der Vereine und Gruppierungen wahrzunehmen und entsprechend zu reagieren.