Start Fastnacht Bissige Schelte, köstlicher Kokolores

Bissige Schelte, köstlicher Kokolores

MAINZ – Die Saalfastnacht kommt so langsam in Fahrt. Im Kurfürstlichen Schloss zelebrierte die Garde der Prinzessin mit Sitzungpräsidentin Cathrin Tronser die hohe Kunst der politisch-literarischen Fastnacht, gepaart mit viel Kokolores. Bei der mitreißenden Sitzung gab es zudem tolle Gesangsbeiträge. Bunte Farbtupfer setzte das Ballett.
Bereits zu Beginn gab es mit dem Einmarsch der Gardisten und Eskorten ein prächtiges Bild auf der Bühne. Danach oblag es Gunter Raupach, als Chef des Protokolls Fazit der zurückliegenden Monate zu ziehen. In Gestalt von Bischof Willigis legte er die Finger auf so manche Wunde, beispielsweise das Dauerthema Diesel-Fahrverbote. Selbstredend, dass Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer einiges einstecken musste, inklusive einem augenzwinkernden Hinweis auf den Nachnamen.
Wer mit den Politikern ebenfalls nicht gerade zimperlich umgeht: Bernhard Knab legte in seiner Paraderolle als scharfzüngiger Michel wieder eine Glanzvorstellung – wie immer frei redend. Nicht ganz so scharfzüngig, dafür mit viel Witz zog auch Adi Guckelsberger als Nachtwächter Mainzer Gegebenheiten durch den Kakao. Kokolores pur boten Alexander Leber als Polizist und Hans-Joachim Greb, der in seiner Paraderolle als Hobbes die Ü60-Generation auf die Schippe nahm. Immer wieder ein närrisches Erlebnis: Jürgen Wiesmann brillierte wieder als Ernst Lustig, der sich in dieser Kampagne als Partymuffel erweist.

Die Gebrüder Andreas und Matthias Bockius sangen sich auf Anhieb in der Herzen der Sitzungsbesucher. Foto: Ralph Keim

Keine Sitzung der Garde der Prinzessin ohne Gesangsdarbietungen: Da waren die Gebrüder Andreas und Matthias Bockius, die im Doppelpack gesanglich ein Dauerärgernis beleuchteten: die Baustellen im Stadtgebiet. Verkehrsdezernentin Katrin Eder, die im Publikum saß, durfte es mit Humor aufgenommen haben. Sänger Pit Rösch ist immer eine sichere Bank, was die Stimmung im Saal angeht, ebenso die Humbas unter der Leitung von Thomas Neger. Ihnen gelang es spielend, den Stimmungspegel im Saal nach oben schnellen zu lassen.

Der Hammer zum Ende des ersten Sitzungsteils war Woody Feldmann. Der quirlige Temperamentsbolzen schoss eine Gag-Granate nach der anderen auf die Sitzungsbesucher, die aus dem Lachen gar nicht mehr herauskamen.
Optische Akzente setzten das in der Mainzer Fastnacht nicht mehr wegzudenkende Gardeballett aus Frickhofen, das im zweiten Sitzungsteil einen tollen Showtanz aufführte, und das Männerballett der Mainzer Prinzengarde. Die Tugendbolde läuteten schließlich das Finale der Sitzung ein.

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Seit ihrer ersten Ausgabe bin ich in verschiedenen Bereichen engagiert bei Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Heute verantworte ich die Ausgaben "Mainz", „Mainz-Mitte“ und „Mainz-Mombach“. „Die lokale Berichterstattung ist für mich immer wieder etwas Besonderes, da man hier ganz nah an den Menschen ist“, möchte ich, Jahrgang 1964, meine Arbeit beschreiben. „Außerdem ist Mainz eine tolle Stadt mit einem tollen Umfeld.“