Start Rheinhessen/Mainz Chance für eine bessere Kinderzukunft Evangelische Kirchengemeinde Zornheim fördert Schulprojekt in Äthiopien

Chance für eine bessere Kinderzukunft Evangelische Kirchengemeinde Zornheim fördert Schulprojekt in Äthiopien

Eine Schulklasse im äthiopischen Ambo. Hier werden Kinder dank der Hilfestellung der evangelischen Gemeinde unterrichtet Foto: privat

Von Henning Berg

ZORNHEIM – Dr. Susann Durst, Herbert Braunbeck und Volker Störing sind als Trio federführend in einem Entwicklungshilfe-Projekt in Ambo Äthiopien, das seit 2005 maßgeblich mit finanziellen Mitteln der evangelischen Kirchengemeinde Zornheim gefördert worden ist. Dies mit dem vorrangigen Ziel, das Analphabetentum zu bekämpfen. „Wir wollen den Kindern in Äthiopien durch qualifizierte Schulbildung eine bessere Chance für ihre Zukunft ermöglichen“, so Volker Störing, der das Projekt in Zornheim koordiniert und verwaltet. Das Hilfsprojekt rund um die Schule „Hundee Guddinaa“ ermöglicht Kindern aus bedürftigen Familien den Besuch der Schule durch die Übernahme der Schulgeldzahlung.
Durst und Braunbeck waren erst im Januar 2018 wieder unten in der äthiopischen Partnergemeinde Ambo, um sich davon zu überzeugen, dass die von Zornheim aus bis heute aufgebrachten finanziellen Mittel zielführend eingesetzt worden sind. „Hundee Guddinaa“ heißt auf Deutsch „Bildung ist die Wurzel für Entwicklung“ und ist der Name, auf den die Schule bereits 2006 getauft worden ist.
„Mein Fazit der Reise: Anstrengend aber im Ergebnis sehr positiv! – Wir können stolz auf die Erfolge des Hilfsprojekts „Hundee Guddinaa“ sein!““, bilanziert Durst im Rückblick auf ihre Reise nach Äthiopien an der Seite von Herbert Braunbeck. „Ich war erstaunt darüber, wie diszipliniert die Schüler und Schülerinnen den Unterricht verfolgen. Sie wollen lernen und haben Respekt vor Lehrkräften und Erwachsenen überhaupt. Zum Teil sitzen sie zu viert auf Bänken, die für zwei Schüler gedacht sind und lesen oder schreiben in ihre Hefte trotzdem mit Eifer, ohne den Sitznachbarn in die Rippen zu boxen. Natürlich braucht die Schule mehr Tisch/Bank-Kombinationen, aber bisher hat die Schulleitung andere Ausgaben, wie Lehrerbezahlung für vordringlicher gehalten“, erläutert Durst den Status quo des Projektes in Ambo. Positiv schlägt indes zu Buche: Dank der Landeskirche EKHN können für die kommenden Schuljahre sogar Laptops für den Unterricht zur Verfügung gestellt werden, und aus einer opulenten Einzelspende aus Zornheim konnte zuletzt noch Ergänzungsliteratur für die Bücherei besorgt werden. „Unsere Partner wissen, was Bildung bedeutet“, versichert Durst.
Herbert Braunbeck brachte wie immer, so auch im Januar 2018, seine handwerklichen Fähigkeiten ein. Eine Einfriedung für das Grundstück der Schule, die Säuberung von Beeten und Hof, die Neu-Installation von LED-Lampen und die Einrichtung von Sanitäranlagen in der Herrentoilette gingen als persönlicher Beitrag zum Hilfsprojekt auf sein Konto.
„Die von uns unterstützte Schule bietet 22 Lehrkräften, drei Verwaltungsmitarbeitern, sieben Reinigungskräften und Bewachungspersonal, also insgesamt 32 Personen, Arbeitsplätze. Das Budget der Schule beträgt pro Schuljahr umgerechnet 24 000 Euro für die 366 Schülerinnen und Schüler (273 an der Schule in acht Klassen, 93 Vorschule in drei Klassen)“, fasst Volker Störing den Stand der Dinge in Sachen „Hundee Guddinaa“ entlang der Zahlen weiter zusammen. Er ergänzt: „Von den rund 10000 Euro an Hilfsgeldern, die die Zornheimer nach Ambo an die Schule.gespendet haben, wurden bis heute 40 % in die Gebäude gesteckt, bei 50 % des Geldes handelte es sich um Schulgeld für die Kinder, von dem bis heute auch die Lehrergehälter in den Ferienmonaten gezahlt wurden!“
„Für die nahe Zukunft benötigen wir weitere Spendengelder, um den Schülern den Schulbesuch zu ermöglichen, und um den Lehrern in den Ferienmonaten die Gehälter weiterzubezahlen!“, lässt Störing abschließend verlauten.