Start Familie Burgschüler wollen die Wildbienen retten

Burgschüler wollen die Wildbienen retten

Nieder-Olm – Eigentlich wollte Dieter Roth das Dach begrünt haben zum Richtfest des neuen Wildbienenhotels im Stadtgarten. Doch das unbeständige Wetter ließ ihn erst einmal Abstand von der Idee nehmen. Ohne Bienen keine Befruchtung, ohne Befruchtung keine Früchte. Die Situation ist mittlerweile heikel. Der Artenvielfalt Unterstützung gaben mit dem hölzernen Bau des Insektenhotels Dieter Roth, Naturgarten-Initiatorin Eva Schedereit und die Zweitklässler sowie die Klasse 3a der Burgschule mit ihren Lehrerinnen Brigitte Wagner und Claudia Müller-Werner. „Wenn alle so engagiert sind, brauchen wir uns um die Zukunft keine Gedanken zu machen. Die Burgschule gibt ein tolles Vorbild ab“, lobte Stadtbürgermeister Dieter Kuhl. Mit einem Lied begrüßten die Kinder das neue Insektengebäude.

2012 hat Eva Schedereit ihren großen Traum von einem Generationengarten wahrgemacht, der NABU interessierte sich und Dieter Roth, der Aktivposten wie ihn Dieter Kuhl nannte, mit seiner Frau Angelika klinkte sich ein. Während die Kinder noch auf dem Gelände herumtobten, die Schnecken bewunderten und das Grün der Bohnen, die sie gepflanzt hatten, erklärte Roth die Besonderheiten des Wildbienenhotels. Die Kinder hatten es mit einem Richtbäumchen geschmückt, ganz wie es sich für ein Richtfest gehört.

„Wildbienen sind Solitärbienen“, sagte Roth. „Jedes Weibchen lebt für sich alleine und sucht Löcher, um den Nachwuchs, sprich die Eier, hineinzutun.“ Ist der Hohlraum voll, wird er von der Biene verschlossen. Gut geeignet sind dafür die eingearbeiteten Bambusstäbe, weil sie sehr glatt sind, sodass sie die empfindlichen zarten Flügel nicht beschädigen. „Wir müssen unsere Insekten schützen. Die Artenvielfalt geht zurück, gerade die Biene ist besonders betroffen“, machte Dieter Kuhl klar. Von den rund 33.000 verschiedenen Insektenarten sind bereits 7.800 in die Rote Liste gefährdeter Arten aufgenommen. Besonders drastisch zeigt sich der Rückgang bei den Wildbienen. Hier sind aktuell über 50 Prozent in ihrem Bestand gefährdet.

Schedereit füllte mit den Kindern Säckchen mit Lavendel und was sie besonders freute: Die Stadt hat noch mehr vor. Kuhl: „Das heutige Projekt wird uns weiter motivieren, das nächste Insektenhotel entsteht an der Selz Richtung Sörgenloch.“ Aber es gibt noch mehr: „Wir haben jetzt als Stadt mit der Verbandsgemeinde direkt in der Nachbarschaft sieben Hektar für eine blühende Wiese freigemacht.“ Blumen und alte Apfelbäume wie der Glücksapfel sollen dort gedeihen.